Die
österreichische Musterschule
für
Landgemeinden
in der
Wiener Weltausstellung yon 1873.
„Willst du des Landes Flor und seine Würde mir zeigen,
Deut’ auf Paläste nicht hin, — führ’ in die Schulen mich ein!"
Die Verbindung des Architekten August Krumholz und des SchulmannesEr. Schwab zum Zwecke der Herausgabe einer mit Plänen und Abbildungenversehenen Schrift über „Das Schulhaus und was dazu gehört/’ rief zuerstdie Einreichung eines Projectes zur Ausführung eines Schulgartens in der Aus-stellung durch Schwab, sodann das umfassende Project des Architekten Krum-holz der Ausführung einer vollständigen Schule auf dem Ausstellungsplatzehervor. Gewählt wurde wegen der Wichtigkeit im Organismus der Volks-erziehung eines der schwersten Probleme der Gegenwart: die einclassigeLandschule. Die Geldmittel sollten im Wege der Subscription aus Privat-mitteln aufgebracht werden, ohne dass ein Aufruf in der Oeftentlichkeit ge-schehe. Die ersten Schritte der beiden Verbündeten waren von dem glücklich-sten Erfolge begleitet, und sogleich wurde ein Comite ins Leben gerufen, zu-sammengesetzt aus Männern der verschiedensten Stände. Zum Obmann des-selben wurde der k. k. Unterrichtsminister, Herr Dr. K. v. Stremayr, gewählt.Das Protectorat übernahm Se. kaiserliche Hoheit Erzherzog Rainer. Das Co-mite x ) legte sich den Hamen „Comite der Schulfreunde” bei, prüfte ein-gehend die Pläne des Architekten Krumholz und übergab die Ausführungeinem engeren Comite, bestehend aus dem Architekten Krumholz, dem Mini-sterial - Rathe des k. k. Ackerbau - Ministeriums Dr. Lorenz und dem Directordes Wiener Communal-Gymnasiums im VI. Bez. Dr. Schwab.
Dieses Executiv - Comite übernahm nunmehr die doppelte Aufgabe:1. Oesterreichs neugestaltete , freie Volksschule mit einem würdigen Ob-jecte in der Weltausstellung zu vertreten und 2. den österreichischen Land-gemeinden ein zeitgemässes, gefälliges und mit Bezug auf den Kostenpunkt er-
1) Die Namen siehe im Anhang.