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Die negative Porträt-ßetouche.
sichtig wegretouchirt werden, wobei von grossem Yortheile ist, dieseArbeit mehr von der Entfernung auszuführen, da man von da aus besserbeurtheilen kann, ob die Fläche gleichmässig ist oder nicht.
F. Die Retouehe von vergrösserten Negativen und Keproductionen.
ßeproductionen oder Vergrösserungen nach Dia-Positiven unterliegenden gleichen Grundregeln bei der ßetouche wie bei direkten Negativen;anders verhält es sich mit Vergrösserungen nach positiven Abdrücken,besonders wenn selbe sehr mangelhaft sind. Bei der Yergrösserung einessolchen Bildes vergrössern sich alle Unebenheiten, als: Papierfasern, Er-höhungen oder Vertiefungen, endlich die frühere ßetouche mit, dadurchwird ein sehr grobes Korn erzeugt, das sehr unruhige Flächen bietetund oft nicht nur die Contouren theilweise, sondern auch die Formenbeeinträchigt, ja sogar verschwinden lässt, es ist somit selbstverständlich,dass bei dieser Arbeit eine erhöhtere Aufmerksamkeit nöthig ist.
Das Mittel, korrekt vorzugehen, ist, indem man sich eine ßeproductionin derselben Grösse als das Original ist erzeugen lässt, und dieselbe oderaber das Original selbst als Vorlage benützt. Wenn kein künstlicherHintergrund angewendet wird, was übrigens dem Porträt zumeist harteContouren verleiht, so ist derselbe ebenfalls möglichst glatt auszugleichen,oder aber im gleichmässigen Korn zu retouchiren. Wenn eine ßepro-duction mit Verständniss ausgeführt wird, kann damit oft ein besseresßesultat erzielt werden als mit dem Originale selbst, vorausgesetzt, dassalle Bedingungen bei der Erzeugung des Negativs erfüllt werden.
Zum Schluss muss ich noch anführen, dass es selbst für den geübtestenßetoucheur, besonders aber für den Anfänger von grösstem Nutzen ist,wenn er sich bei der ßetouche der sogenannten Doppel-Matrizen, die jain den meisten Ateliers eingeführt sind, bedient, selbe bieten den Vortheil,dass man stets in der Lage ist, alle durch unrichtige ßetouche gemachtenFehler zu kontroliren und somit etwaige Verbesserungen vorzunehmen,ebenso ist es nothwendig, dass man sich den ersten Abdruck vom Kopistenvorlegen lässt, um das ßesultat zu sehen und darnach selbst nachträglicheventuell Aenderungen vorzunehmen.