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Die negative Porträt -Retouche.
erscheint; zu diesem Behufe wird das Negativ auf die bekannte Weiseanalog wie mit Fuxin-Lack behandelt, sodann werden alle jene Stellen,die der Details entbehren, mit Bleistift unter Beibehaltung der, wenn auchschwachen Andeutung derselben retouchirt, und hierdurch gewissermassenkünstlich die Lichter verstärkt. Diese Methode ist bei kurz exponirtenMatritzen, wo nur lokale Abdeckungen in den meisten Fällen nöthig sind,von grösstem Nutzen. Bei dieser Arbeit ist eine feine Ausführung mitBleistift nicht nöthig, da dies durch die Dicke des Glases bei der Copirungkeinen Einfluss auf den positiven Abdruck ausübt. Eine dritte Methode,die wegen der Einfachheit der Anwendung bei schneller Durchführungder Abdeckung sehr praktisch ist, wird dadurch erzielt, dass man eineLasurfarbe statt des Lackes dazu benutzt; diese Art der Abdeckung lässtsich nur bei kleineren Flächen an wenden, wozu man sich am besten desCarmin, Berliner-Blau, oder bei energischeren Abdeckungen des Gummi-Gutti bedient. Beim Anlegen selbst kleinerer Flächen muss man trachteneine möglichst gleichmässige Schichte zu erlangen, dies lässt sich dadurcherzielen, dass man die Farbe ziemlich nass (also reich) mit dicken wage-rechten Strichen von oben nach unten schichtenweise aufträgt, durch dassenkrechte Halten der Platte vereinigen sich die Schichten ineinander undrinnen, durch das eigene Gewicht der Flüssigkeit, nach abwärts underhält dadurch das Ganze nach dem Trocknen eine vollkommen gleich-mässige Fläche; wenn hierbei die Contouren überschritten wurden, lässtsich dies mit einem reinen Pinsel und Wasser sehr leicht entfernen. Beieiniger Uebung lassen sich mit dieser Methode sehr schöne Erfolge erzielen.
H. Behandlung ron richtig exponirten Matrizen.
Eine richtig exponirte Matrize ist diejenige, von welcher die Contrastezwischen Licht und Schatten in einem richtigen Verhältnisse zu einanderstehen; in der Durchsicht gesehen, muss dieselbe alle Details selbst inden tiefsten Schatten, bei einem gewissen Grad von Durchsichtigkeit ohnejede Verschleierung klar aufweisen. Wenn die Kraft des Negativs richtigist, das heisst wenn selbst in den höchsten Lichtern noch th eil weise eineDurchsichtigkeit vorhanden ist, dann ist für eine solche Matrize keine weitereNachhilfe durch Abdecken nöthig; — anders verhält es sich, wenn diese Be-dingungen nicht erfüllt sind. Wenn ein derartiges Negativ überkräftig oderüberverstärkt ist, so muss selbes entweder bis zur richtigen Kraft ab-