Einzelstück 
Anleitung zur Positiv- und Negativ-Retouche
Entstehung
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II. Die positive Porträt-Retouche.

Die positive Retouche dient im Allgemeinen als Ergänzungsarbeitder Negativ-Retouche und zur gänzlichen Fertigstellung des Bildes. ZweiMethoden finden hierbei Anwendung und zwar die Retouche mit Bleistiftund selbe mit Farbe; letztere wird in den meisten Ateliers angewendetund ist vom praktischen Standpunkte betrachtet am empfehlenswerthesten,da der Ton der Farbe dem des Bildes leicht angepasst werden kann undüberdies den Vortheil bietet, dass man die lichtesten Flecken oder Punkteauf dem dunkelsten Grunde vollständig decken kann, währenddem mitBleistift nur jene Fleischtheile, die geringe Kontraste aufweisen, retouchirtwerden können.

A. Die Retouche mit Bleistift.

Bei Anwendung der Bleistift-Retouche muss der Ton der Photographieziemlich kalt (bläulich) gehalten werden, damit dieser dem Bleistift-Tonentspricht, letzterer ist aber unschön und giebt der Photographie eingraues oft mattes Aussehen. Wird aber die Bleistift-Retouche angewendet,so bediene man sich einer nicht zu harten feinen Bleistiftsorte, am bestenHartmuth oder Faber No. 3. Ein zu starkes Aufdrücken des Bleistiftesbei der Retouche verursacht Risse oder Furchen auf der Bildfläche, solldaher vermieden werden; eine leichte Führung desselben deckt besser undverursacht keine weiteren Anstände.

B. Die Retouche mit Farbe.

Bei Anwendung der Färb-Retouche muss der Ton der Farbe demdes Bildes genau entsprechen, hierzu eignet sich am vortheilhaftesten eineMischung von chinesischer Tusche und gebranntem Carmin; letztere Farbeist sehr empfehlenswerth, da sie selbst nach vielen Jahren den Ton nicht