Einzelstück 
Briefe bzgl. der böhmischen Stimme in der Suezkanalangelegenheit
Entstehung
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Euer Wohlgebohren!Über Ihr verehrtes vom 8/1 erhalt 10/1 sezte ich mich augenblicklich mit Herrn Appellations-rath und Bürgermeister Müller ins Einvernehmen, und erfuhr von ihm, daß er zur Deckung der fürBöhmen bestimmten Stimme bereits Herren Veith gewonnen habe. Man kann ihm für die soschnelle und practische Förderung des Zweckes, der jeden davon Kenntniß nehmenden begeistert,nur Dank wißen, und ich nahmentlich, in meiner Stellung als Generaldirector des Vereins, fühltemir eine Last vom Herzen gewälzt, indem dem Verein hiedurch ein officielles Bekenntniß der voll-
kommenen Unzulänglichkeit seiner Geldmittel erspart wird, auch vermieden wurde durch eine Majori-tät, die jezt [weitere] ganz andere Zwecke zu verfolgen scheint, vielleicht auch abgesehen von dem berührtenMangel, in Ablehnen des Antrags aus fehlender innerer Theilnahme für die so großartige [unleserlich], erlebenzu müßen; wozu noch kommt, daß die Statutenmäßig vorgeschriebenen Formen nicht ohne bedeutendenZeitverlust zu erfüllen waren.Nun sehen wir aber dem gewünschten Zweck auf [eine] Rat erreicht wobey auch die Ehe des Landes nicht bloß-gestellt ist, und vielleicht kann dieses Ereigniß, wo ohne de raschem Eingreifen des Herrn Bürgermeisters, derVerein auf das demüthigendste wäre blosgestellt gewesen, auch noch dazu dienen ihn wieder zu einem Be-wußtseyn seiner eigentlichen Zwecke zurückzurufen, und von Vergeudung seiner Mittel auf allerleyfremder Unternehmungen für die Zukunft abzubringen.Mit der ausgezeichnetesten Hochachtung verbleibe ichEuer WohlgebohrenPrag am 13/1 1847ergebener DienerHugo,Fürst zu Salm