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Leipzig 13 Januar 1847.Werther Herr und FreundMein Gestriges bestätigend, wollte ich Ihnen heute berichten,daß endlich gestern vom Bürgermeister Smidt aus Bremen, und Alex.von Humbold aus Berlin, Antwort eingetroffen ist; beide habenGesundheits- und Familien Rücksichten die das längere Ausbleibenihrer Antwort vollkommen rechtfertigen und beide lehnen die thätigeMitwirkung, unter Versicherung der lebhaftesten Theilnahme fürdie schöne Sache, ihres sehr vorgerückten Alters wegen ab; v. Humbold aber schlägt uns als [pastende] und für die Sache warm eingenom¬mene Männer den H. Geheimrath von Rönne, Presidenten des Han¬dels Amtes; und Grafen von Rhedern vor, welche er als geeignete Re¬präsentanten Preussens empfehlen könne. Diese Vorschläge kommennun "Moutarde aprés diner" denn die Zahl ist nun geschlossen.Mein Freund Geheime Commerzienrath Wucherer in Halle ist doppeltgekränkt nicht als Theilnehmer aufgenommen werden zu können, erstlich warer selbst von Anfang an sehr warm für die Sache und es schmerzt ihn als wah¬ren Preußischen Patriot, daß ohne Verschulden des hiesigen Comite, durcheine verspätete Antwort Humbold's sein Vaterland in dieser großen Angelegenheit gar nicht vertreten sein soll. Es ist dies auch sehr unangenehm. Können Sie uns den 10. Antheil welchen Sie für Prag oder Vene¬dig in Beschlag nehmen, nicht zurückgeben? Dann würde ich ihn anWucherer geben, welcher in Preussen sehr einflußreich ist und zujeder Stunde freien Zutritt zum Könige hat, sowie zu allen Minis¬tern. Und Preußens Einfluß wird vielleicht, gerade weil es inpolitischer Beziehung durch die orientalische Frage gar nicht directberührt wird, späterhin als ganz unpatheyischer Staat bei den Un¬terhandlungen sehr wichtig sein. Daß kein Preusse bei der Sacheist, scheint mir das einzige worin unser Comité Allemand etwaszu wünschen läßt. Daß mehr Sachsen dabei sind als ihnen der