Nur eine Stadt, deren Namen mir entfallen ist, u. ebenfalls aus Lehmgebaut ist, durchschneidet die Bahn- u. gelangt, nach einer Fahrtvon 3 Stunden, am linken Ufer des Nils. Es umfaßt hierden Reisenden eine Art heiliger Scheu beim Anblik dieses miste¬rieusen, ewig befruchtenden, niemals verheerenden, mit tausendenvon Schiffen beladenen Flußes, an dessen Ufer unübersehebareReihen Camehle die reiche Spende der befruchteten unabsehebarenFlächen den Schiffe zubringen, und wo unzählbare Schafherdenweiden, und Schwalben und Pelicane und die manichfachsten Vögeldie milde Luft in allen Richtungen durchschneiden. Von Crocodillen, undsonstiges wildes Gezücht ist da keine Spur! und die schönstenschattigsten [Sincomoren] wechseln mit Palmenhainen in derNähe der Dörfer ab.Cairo ist eine ungeheuere Stadt von 300 Einwohner u. mehr.mAlle Nationen sind hier representirt, u. es herrscht eine ungeheuereHandelsthätigkeit: Sie hat ein ganz eigenthümliches Aussehen, u.ist der wahre Types des Orients! Wir wohnen in der Franken-
Stadt in einem prachtvollen Hôtel, wo die Zimmer für uns schonhergerichtet waren. Unser erster Besuch zu Wagen galtder, auf einer Felsenhöhe gebaute Citadelle, von wo aus dasschönste Panorama der Welt sich entfaltet! Unter am Fusseliegt die winkelige große Stadt mit ihren engen, Brunnen, undmit Plaggen wegen der Hitze überdekten Gassen, Moscheen,und Paläste der Großen. Nördlich breitet sich die weite, grüne,mit der üppigsten Vegetation gesegnete, vom Nil berieselte Thal-fläche aus- während südlich die Wüste ihre starren Sandhügelbis zur Stadtmauer ausdehnt. Westlich trit aus den Bergender Vater Nil in seiner Majestät hervor u. weiter links erhebensich in weiter Ferne die gigantischen Piramiden, die Berge der Li-bischen Wüste weit überragend. Von der Citadelle fuhren wir in langerWagenreise nach Altcairo am Nil, den alten Nilmesser in Augescheinzu nehmen- u die Größe der alten Egypter zu bewundern. Dort be-wirthete uns der bekannte Soliman Bascha in seinem duftenden,