Jntcrnationaie Ausstellungs-Zeitung. Beilage derNeuen Freien Presse.

1873

wirthschaftliche , statistische Kenntnisse, so lange die Beamten, wie in Oesterreich und Preusseu, fast rein juri­stisch geschult werden. Hätten wir überall in Deutsch­land schon in Wirklichkeit statt auf dem Papier, und oft auch nicht einmal da, gut durchgebildete Fubriks-Inspectoren, so könnten dieselben sehr wohl auch dazu verwendet werden, eine solche Preisstatistik zu machen, namentlich für ludustric-Productc. Auf diese Weise könnte inan vielleicht alhnälig für Indu- stric-Producto, welche der Mode wenig unterworfen sind, deren Fabrication sich daher ziemlich weit rückwärts verfolgen lässt, namentlich also für Theilfabricate oder, wie man sie gewöhnlich nennt, für Halbfahncate, wie Roh- Eisen, Schmiede-Eisen verschiedener Stärken, Garne verschiedener Nummern u. s. w., eine genügende Statistik Zusammentragen. So könnte die Lust der Fabrikanten, sich bekannt zu machen, in richtige Bahnen geleitet, direct ihnen selbst, dem Publicum und der Wissenschaft, dadurch aber indirect auch wieder den beiden ersteren grosse Dienste leisten. Hier könnten wir Material für eine Geschichte der Preise sammeln, wie sie das Programm der Wiener Weltausstellung in einer additioneilen Ausstellung wünscht, ohne aber näherden Modus der Ausführung anzugeben.

Gerade für Industrie-Producte ist der Statistiker fast aller brauchbaren Angaben bar, da die Manufacte auf den grossen Börsen nicht gehandelt und folglich nicht notirt werden; der ganze grosse, viele Hunderte von Waaren enthaltende Waaren-Preiscourant der Hamburger Börse enthält fast gar keine Manufacte. Die wenigen, welche derselbe früher enthiolt, sind mehr oder weniger weggofallen, sobald die betreffende Qualität aus dem Haudel kam, ohne durch ähnliche ersetzt zu werden. Aus den Ein- und Ausfuhr-Declara­tionen, sowie sie selbst in den besten, z. B. den Ta­bellen des bamburg'ischen Handels publicirt werden, kann der Privat-Statistiker auch wenig schöpfen, weil die so ermittelten Preise das zusammengesetzte Pro­duct aus verändertem Preise der gleichen Qualität, aus veränderter Qualität bei gleichem Preise und aus veränderter Qualität bei verändertem Preise sein kön­nen. Auch hiezu müsste der Statistiker zu den Origi­nal-Declarationen zurücksteigen, was selbst, wenn es ihm gestattet wäre, die Kräfte des Einzelnen überstiege. Eine wahrhaft brauchbare Preisstatistik mehrerer Jahr­hunderte, welche zur Beurtheilung aller wirthschaft- lichen, und namentlich auch der socialen Verhältnisse so höchst nöthig wäre, kann der Privat-Statistiker nicht beschaffen, nur viribus unitis ist hier grosser Erfolg zu hoffen. Wie viele unserer Beamten aber, welche in einflussreichen Stellungen, in denen sie helfen könnten, sich befinden, haben denn Verständniss für diese Fragen ? Und wo das Verständniss dafür fehlt, woher soll denselben Lust zur Beihilfe kommen? Und wenn die Imst erwachen sollte, der Wirthschaftsstatistik zu helfen, woher die geschulten Arbeitskräfte nehmen, nachdem gewissermassen systematisch volkswirtschaftliche und statistische Unkenntniss der Verwaltungsbeamten heran­gebildet worden ist? Doch lassen wir diese traurigen Betrachtungen, welche an dieser Stelle doch ebenso unerhört wie an anderen Orten verhallen. Schliessen wir dieselben lieber mit einem freundlicheren Bilde, nämlich mit einem Beispiele, wie man aus deu Ge­schäftsbüchern die Preise von Iudustrie-Producten einen langen Zeitraum zurück verfolgen kann. In dem An­trag zu dem jetzt gerade 25 Jahre alten, von Abge­ordneten des Handelsstandes in Frankfurt am Main aufgesielltenEntwurf zu einem Zolltarif für das vereinte Deutschland finden sich aus Original-Facturen ermittelt die Preise von 15 Ge­weben gleicher Art, welche höchstens durch die Ver­vollkommnung der Maschinen und durch sonstige technische Hilfsmittel wesentlich verbessert worden sind, aus den Jahren 1818, 1834, 1848. Da tritt dem Kundigen eine Fülle der Belehrung aus Zahlen entgegen,

welche den Rückgang der Preise bei allen Geweben in Percenten anzeigen; mau denke sich derartige Er­mittlungen systematisch für mehr Waaren, für mehr Zeitpunkte, für mehr Orte durch geführt, so gibt das ein Bild der durch die fortgeschrittene Technik herbei- gefiihrten Verbilligung, wie man es für Geschichte der Technik wie für die gesammte Oulturgcschichto sich nicht schöner wünschen kann.

Dr. E. Laspoyres.

Die Chinarinden von Java.

Zu dem reichen Schatze vegetabilischer Erzeug­nisse, welchen die niederländisch-ostindisclien Colonien ebenso anziehend als übersichtlich ausgestellt haben, tragen mehrere schöne Muster von Chinarinden nicht unwesentlich bei, als Documente der gelungenen und bereits Flüchte tragenden Uebersiedlung und Cultur von Gewächsen, deren Heimat die Cordilleren- kette des fernen Südamerika ist. Nur hier, vom 10. Grad nördlicher bis zum 19. Grad südlicher Breite, kommen jene Bäume ursprünglich wild vor, welche die als Fiebermittel unschätzbaren Chinarinden liefern, die Chinabäume oder Cinchonen.

Einige kurze Andeutungen über die Geschichte dieser Bäume überhaupt und ihrer Cultur auf Java dürften g-oeignet sein, das Interesse an den äusserlich unscheinbaren Rinden zu erhöhen. Seit der Ent­deckung der ersten Cinchona-Art durch den berühm­ten französischen Astronomen La Condamiue im Jahro 1737 hat die fortschreitende Erforschung der von den Chinabäumen bewohnten Gegenden die Zahl ihrer bekannten Arten auf etliche fünfzig gebracht. Viel älter als ihre botanische Keimtniss ist jene der fieberheilenden Eigenschaft ihrer Rinden. Sie datirt, wenn wir von allen sagenhaften oder zweifelhaften Nachrichten absehen und blos den Zeitpunkt ihrer ersten Einführung in Europa ins Auge fassen, etwa von der Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Sicherheit der Wirkung als Fiebermittel machte die Chinarinden bald zu einem wichtigen, vielbegehrtcn Handelsartikel, und in Folge dessen nahm die Gewinnung derselben in den Chinadistricten einen immer mehr anwachsen­den Umfang an. Derselbe steigerte sich besonders rapid, als nach der Entdeckung des Chinins im Jahre 1820 dieses als der wichtigste Träger der fieberver- treibenden Wirkung der Chinarinde erkannt ward und fortan statt dieser seihst fast ausschliesslich in dei Heilkunde zur Anwendung kam. Um den grossen, mit den Fortschritten der Civilisation sich noch erhöhenden Verbrauch dieser als Heilmittel geradezu unersetzlichen Pflanzenbase zu decken, musste den rasch entstehenden zahlreichen Chininfabriken ein ungeheures Materiale zu­geführt werden. Dieses lenkte zu einer ebenso hab­gierigen als planlosen und höchst barbarischen Aus­beutung der Chinabäume in ihren Heimatsstätten, wel­che schonungslos niedergehauen und abgerindet wurden und erweckte endlich umsomehr die Sorge, es könnte bald der Zeitpunkt kommen, wo der leidenden Mensch­heit eines der kostbarsten Heilmittel gerauht sein würde, als bei den fortdauernden politischen Wirren jener Län­der an eine methodische Cultur der Bäume und eine schonende Gewinnung ihrer Rinde kaum zu denken war. Die Idee einer Verpflanzung und Cultur der Chinabiiume in anderen klimatisch entsprechenden Län­dern lag daher nahe und dieselbe wurde nach vielseitigen Anregungen schliesslich von mehreren europäischen Re­gierungen der Verwirklichung entgegengeführt. Den Niederiändern gebührt hier der Ruhm der Priorität. Schon seit dem Jahre 1829 hatten verschiedene nieder­ländische Forscher ihrer Regierung die Lösung der Chinafrage ans Herz gelegt, indem sie auf Java als ein für die Acclimaiisation der Chinabäume geeignetes Gebiet hinwiesen. Aber erst nachdem 1850 die Fran­zosen einen allerdings nicht glücklichen Versuch ge-

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ätücke rechnet er zu den General-Unkosten seines Ge­schäftes als Roclaiue. wie andere Keclamen in Circu­laren, in Zeitungs-Annoncen. Ja, die Schaustücke auf den Ausstellungen wird der Fabrikant sogar bereit sein, auffallend billig zu verkaufen, wenn er hofft, durch den billigen Preis Reclame zu machen. Wollte nach Verkauf dieses Stückes ein anderer Kauflustiger bei demselben dio gleiche Waaro um den gleichen Preis kaufen, so würde derselbe beim Produccnten, wie man un gewöhnlichen Leben sagt, ,,schön ankommen.

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die Verkäufer ihre ökonomische Leistungsfähigkeit dadurch docu- mentiren wollen, dass sie auf den Ausstellungen durch den Waaren beigefügte Annoncen sieb bereit er­klären, die gleichen Waaren zu gleichen Preisen auch fernerhin zu liefern. Ein aufrichtiger, gewissenhafter und vorsichtiger Industrieller könnte diese Zusicherung, wenn er sie ernst meint, natürlich nur für eine kurze, leidlich zu übersehende Zeit und für dio- bisher ge­machten Producte, deren Gestehungskosten er nach­träglich berechnen kann, machen; für künftig zu ver­fertigende aber nicht, da er nicht wissen kann, in wel­chem Masse seine Productionskosten sich ändern wer­den. Ein minder gewissenhafter Aussteller wird als Reclame auch für die Folgezeit zu dem bezeichneteu Preise zu liefern versprechen, kann er sich doch, so­bald diese Offerte für ihn nicht mehr vortheilhaft sind, dadurch retten, dass er Bestellungen zu dem verspro­chenen Preise nicht annimmt.

Also auch solche Preisangaben für künftig zu lie­fernde Producte taugen ebensowenig, die Leistungsfähig­keit der Aussteller in wirtschaftlicher Beziehung zu beweisen, wie Preisangaben für die gegenwärtig zur Ausstellung gelieferten Producte; es bleibt also nur übrig der Nachweis der in vergangener Zeit für dieselbe Waare geforderten und erhaltenen Preise.

Wer glaubwürdig nachweisen kann, zu welchen Preisen und in welchen Quantitäten er bestimmte Waa­ren 'während eines längeren Zeitraumes geliefert hat, und, ohne in seinem Geschäft zurückzukommen, hat liefern können, für den wird die Vermutung sprechen, dass er, falls die Productionsumstände nicht wesent­lich zu seinen Ungunsten sich ändern, auch fernerhin zu diesen Preisen wird liefern können und liefern wollen.

Es kommt also darauf an, dass der Aussteller glaubwürdig nachweist, zu welchen Preisen er gewisse Waaren bisher geliefert hat. Leider darf man hier seinen privaten Angaben, selbst wenn er dieselben als für Excerpte aus den Geschäftsbüchern ausgibt, nicht un­bedingt trauen ; wer steht dafür, dass die Preisangaben, welche er behufs Reclame macht, mit seinen Büchern wirklich stimmen, oder selbst wenn die angegebenen Preise mit den wirklichen Preisen übereinstimmen, dass die dafür gelieferten Waaren wirklich von der Qualität waren, die er angibt, und die er in seinen Ausstel­lungsgegenständen vorlegt. Um solche Nachweise glaub­würdig zu machen, müsste der Industrielle dieselben einer öffentlichen Prüfung durch den Staat unterwerfen, dessen Beamte in dieRechnungsbücher, in die Original-Factu­ren etc. Einsicht nehmen dürften, und so weites mög­lich ist, durch Befragung der Käufer zu prüfen berech­tigt wären. Verstünden die hiemit beauftragten Beam­ten ihre Aufgabe, so könnten dieselben höchstens, wenn die Verkäufer mit allen Käufern zur Täuschung der Beamten sich verabredeten, betrogen werden. Ein solches systematisch durchgeführtes Lügengewebe, an dem Käufer und Verkäufer gewirkt haben, muss wegen Schadhaftigkeit der Kette oder des Einschlags reissen. Hieran würde also die Durchführung einer solchen Controle der gelieferten Preisnachweise kaum scheitern, wol aber wären die jetzigen Verwaltungsbeamten nicht tauglich zu solchen Ueberwachungen, es fehlt nichts weniger als Alles dazu, kaufmännische, technische,

für eigenen Gebrauch, für Braut- und Festtage schafft, originelle Costüme, phantastische Brautkronen, seltsam gestaltete Mützen, ellenlange Strümpfe, die in reiche Falten gelegt werden müssen, um getragen worden zu können, buntgestickte Schürzen, goldseliimmernde Mie­der, franzenbesetzte Leibchen .... Die Verschieden­heit österreichischer National-Charaktere und der di- vergirenden Trachten seiner Völkerschaften, von der Elbe bis zur Adria, findet an den Arbeiten der weib­lichen Landbevölkerung ein Spiegelbild im Kleinen.

Bemerkenswerth ist, dass in vielen dieser Industrie- Erzeugnisse, zumal in den Stickereien, sich ein gesun­der Zug auBdrückt, der auf gute Traditionen, auf un­bewusstes Nachbilden alter stylvoller Muster hinweist, oder auf glückliches Anlehnen an orientalischen Ge­schmack.

Die dritte reichhaltigste Abtheilung umfasst die Frauenarbeit in ihren mannichfaltigsten Arten, wie sie von unserer Damenwelt theils zum Erwerb, theils zum Vergnügen, zur Ausschmückung der Wohn¬ räume, der Geräthe, zum Schmuck der Toilette-Gegen­stände etc. angefertigt wird. Es würde zu weit führen, wollten wir über diese Abtheilung, in welcher jede Dame des Interessanten gar Vieles finden wird, heute schon des Näheren berichten. Eines nur wollen wir unseren Leserinnen verrathen, nämlich dass die Vorliebe unserer Damenwelt für echte Spitzen sich in schönster Weise dadurch kundgab, dass wir derselben eine reiche Col­lection werthvoller echter Spitzen verdanken, die, den antiken oft täuschend nachgebildet, als Handarbeit von Dilettantinnen nur umsomehr unsere Anerkennung ver­dienen und der Ausstellung von Frauenarbeit zur schönsten Zierde gereichen.

Einen ferneren hochinteressanten und werthvollen Beitrag erhält diese Abtheilung durch die graphische Darstellung derFrauenarbeit in der Gross-Industrie, welche wir der Energie und dem unermüdeten Sammel- fleiss der Herren Dr. M i g e r k a und Dr. H o 1 d h a u s I

verdanken. Mit Erstaunen und Verwunderung sehen wir fast in allen Zweigen der Gross-Industrie die Frauen­hand thütig, wo wir deren Mitwirkung kaum geahnt, geschweige denn gewürdigt hatten. An der Production des Rohstofles, an der Verarbeitung der Pflanzenfaser bei Gespinnst und Gewebe betheiligt sich die Erauen- hand, es gibt kaum Einen Industriezweig, in den sie nicht eingreift, an dem sie sich nicht, wenn auch zu­meist bei untergeordneter Leistung, bethätigt.

Es ist das Verdienst der graphischen Darstellung der Frauenarbeit im Dienste der Grossindustrie, uns diese Tliatsache klar zur Anschauung zu bringen, aber auch ein alter Erfahrungssatz spiegelt sich in dieser Darstellung: dass die Lohn- und Erwerbsverhältnisse der in der Gross-Industrie beschäftigten Frauen nur in dem Grade der höher entwickelten geistigen Fähigkei­ten der Arbeiterin sich entwickeln, die Arbeit nur iu dem Masse besser entlohnt wird, als deren Leistung grössere Intelligenz und Vorbildung von Seite der Ar­beiterin erheischt.

Wir gehen kaum fehl, wenn wir behaupten, dass die Erwerbsfälligkeit der einzelnen Arbeiterinnen so ziemlich dem Grade der geistigen Regsamkeit entspricht, der sich in ihren mit photographischer Treue uns wiedergegebenen Gesichtszügen ausdrückt. ' Es wäre fürwahr eine würdige Aufgabe für einen Natio- nal-Oekonomen, die Lohnverhältnisse der hei verschie­denen Industriezweigen beschäftigten Frauen, vom ge­dankenlos, ohne Vorbildung arbeitendenMädchen von der Spule angefangen, bis zur erfinderischen Kunst- Industriellen oder der ihre Ideen venverthenden Direc- trice eines Modesalons vergleichend zu studiren.

Einen grossen Reichthum an intelligenten und er­werbsfähigen weiblichen Arbeitskräften Besitzt Frank­reich, mit seinen seit Decennien in allen Theilen des Reiches bestehenden Industrie- und Zeichenschulen für Mädchen. Daher stammt zum grossen Theile seine TIeherlegenheit auf jenen Gebieten der Industrie, auf

denen Frauenarbeit dominirt, wie z. B. auf dem Gebiete der Mode. Die französische Modistin aber ist auch stolz auf ihreIdeen und denkt nicht klein von ihrerKunst. Lächelnd erinnern wir uns der Pariser Modistin, die am Boulevard des Italiens einer Wienerin, welche den Preis eines ihrer Erzeugnisse theuer zu finden wagte, weil nicht eben kostbares Material dazu verwendet war, in dem ihr geläufigen Französisch die pompöse Antwort gab:Glauben Sie, dass Dumas seine Romane billiger verkauft hätte, wenn er wohlfeileres Papier dazu genommen?

Doch kehren wir wieder zurück in unsem Pa­villon, fassen wir das Gesammtbild der Frauen­arbeit in Oesterreich ins Auge und wir werden zu dem Resultate gelangen: Was die Ausstellung von Frauenarbeit auch an Schattenseiten enthüllt, einen grossen und wichtigen Zweck wird sie erreichen: sie wird Achtung vor der Frauenarbeit und die Ueber- zeugung in weite Kreise tragen, dass ein grosser Schatz an Arbeitskraft und Erwerbsfälligkeit in dpn Händen der Frauen Oesterreichs ruht! Ruht, sagen wir; denn was Einzelne zum Schmucke der Ausstellung Rühmliches geschaffen, was befähigte Frauen auch für die Ausstellung Schönes geleistet, das bekundet nur das freie Vorschreiten einzelner begabter Naturen, die es vermögen, einherzutretenauf der eigenen Spur, deren Kunstfertigkeit an ihrer Person haftet und mit ihr erstirbt. Die grossen Massen aber haben nicht Theil daran, sie müssen erst herangezogen wer­den zum Cultus veredelter Arbeit, iu denen ist die Kraft noch latent, gebunden durch Unwissenheit und Vorurtheile, eine würdige Aufgabe für Päda­gogen und Volkswirthe, von unberechenbarer Trag­weite für Mensehenwohlfahrt und Staatsentwicklung, tiefeingreifend in alle unsere socialen Verhältnisse müsste es sein, all die gebundene Kraft freizumachen, durch die Zauberformel: Bildung und Unter* rieht! Emilie Bach.