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ALLGEMEINE ILLUSTRIRTE WELTAUSSTELLUNGS-ZEITUNG.
nebst einer schriftlichen Darstellung der in dieser Beziehung gemachten Erfahrungen.
6. Das Modell eines Kohlenmeilers nebst Beschreibung der im Ternowaner Forste gebräuchlichen Verkohlungs - Methode und Kohlenproben.
7. Sechs Holzabsclmittte, die nachtheiligen Einflüsse der Waldweide und der durch die Hirten verursachten Beschädigungen darstellend, nebst einer schriftlichen Erläuterung.
8. Zwei Kästen mit forstschädlichen Käfern und Beschreibung über den Einfluss auf den Holzwuchs.
9. Ein Buchenstamm, erwachsen an einem dem Anpralle der Bora ausgesetzten Orte, mit den Aesten, zum Belege des Einflusses dieses Windes auf den Holzwuchs.
■ 10. A^icr Stück auf geschontem Karstboden erzogene Schwarz- kiefern, als Beweis der Möglichkeit, bei gehöriger Umsicht auf $
diesem Boden kräftige Stämme zu erziehen.
11. Zwei hundert Stück buchene Fassdauben aus dem Ternowaner Forste.
12. Eine Partie in den Saatschulen im Panowic-Forste bei Görz und im Corneria-Forste bei Montana ohne Anwendung künstlicher Düngmittel erzogener Schwarzkiefer-Pflanzen, zwei- und dreijährig.
Beigegeben werden diesem: EineUebersichtskarte sämmtlicher Staatsforste im Küstenlande. Eine Wegnetz-Karte des Ternowaner Forstes. Eine schriftliche Darstellung der forstlichen A^erhältnisse und Bewirthschaftung nebst Ertragstafeln für die Haupt-Holzarten des Ternowaner Forstes und graphischer Darstellung des Zuwachsganges in den verschiedenen Standorts-Classen”.
AVir vervollständigen diese Mittheilung dadurch, dass auch vorzüglich schöne und seltene Eichenschiff - Bauhölzer, welche vom istrianer Karste bezogen worden sind, in diese Collectiv-Aus- stellung aufgenommen wurden.
Obwohl diese nicht aus den Staatsforsten stammen, so hat das Ackerbau-Ministerium , in dessen Ressort die Karst- Bewaldungsarbeiten gehören, dadurch den augenscheinlichen Beweis liefern wollen, was der Karst, wenn er gehörig geschont würde, zu erzeugen im Stande ist. Es wird auch das Modell eines Schiffes ausgestellt, um die Verwendung der verschiedenen Krummhölzer anschaulich zu machen, und eben so eine Sammlung von Karst-Steinen, um im Kleinen eine Idee des Zustandes des Karstes zu geben, so wie eine aus solchen Steinen gebildete Grotte, welche Adelsberger Stalaktyten enthält, was insoferne nicht ohne Interesse ist, als auf dem Karste mehrfach
ähnliche Tropfstein-Grotten, wenn auch nicht so ausgedehnt wie die Adelsberger Vorkommen. Weiter werden aus den für die Karst- Bewaldung bestimmten Central-Saatschulen Pflanzen aller dort erzogenen Baumarten zur Ansicht gebracht.
Es sind dies nur Andeutungen über' das, was im Werke ist, und lässt sich daraus schliessen, dass diese Collectiv-Ausstellung, zu welcher jedenfalls die oberösterreichischen, niederösterreichischen, steierischen, kärntner und krainer Staatsforste auch beigetragen haben werden, eine reichhaltige zu werden verspricht.
ENGLISCHER AUSSTELLUNGSSCHRANK FÜR GEFÄSSE.
Fabriks-Arbeit der Frauen.
Ueber das in der Ueberschrift bezeichnete Thema hielt Herr Prof. Exn er jüngst im Museum eine Vorlesung, die wir in Folgendem ihrem Hauptinhalte nach unseren Lesern zugänglich machen:
Der Mensch ist eine Maschine. Sein ganzer Organismus zeigt dies. Alle Maschinen zerfallen aber in zwei Gruppen, in Arbeits-Maschinen (Kraft-Maschinen) und in Werkzeug-Maschinen.
Die menschliche Maschine ist entweder Kraft- Maschine allein oder Kraft- und Werkzeug-Maschine zugleich. Jedoch spielt der Mensch als Maschine meist eine klägliche Kölle. Vorzüglich gilt dies von seiner Verwendung als Kraft-Maschine. Zu dieser ist in erster Linie der Mann zu wählen, da er kräftiger (um 30 bis 40 Procent) organisirt ist als das Weib. Der Mensch braucht zur Erhaltung als Maschine täglich 2-5 Kilo Nahrung, er verbraucht von dieser ihm zugeführten Nahrung 78 Procent
für sich und 22 Procent kommen zur Aeusserung, eine Dampf-Maschine gibt aber nur 5 Procent von der ihr zugeführten Wärme zur Kraftäusserung ab und 95 Procent werden anderswie vergeudet.
Danach wäre freilich die menschliche Maschine etwa fünfmal so gut gekaut, allein da ihre Nahrung 25mal so viel kostet, als die Speisung einer Dampf. Maschine, so stellt sie sich immer noch 5mal theurer. Dazu gesellen sich dann noch andere Umstände. Die Reparaturen der menschlichen Maschine, bei Krankheiten z. B., sind viel kostspieliger und zeitraubender, der Mann kann höchstens täglich H Stunden arbeiten, eine Maschine rastet alle 5 bis 6 Wochen u. s. w. Die Verwendung des Menschen als Motor ist also Verwerflich, insbesondere aber widerspricht die Benützung der Frauenarbeit als Kraftquelle den Bestrebungen der Jetztzeit.
Zu den Werkzeug - Maschinen gehören drei Stücke: 1. Ein Werkzeug, d. i. ein mit einer oder mehreren Schneiden, Spitzen von gewisser Form und Schärfung versehener Kör per, 2. eine bestimmte, dem Werkzeuge innewohnende oder verliehene Kraft, 3. die Bewegung. Alle diese drei Merkmale sind tun menschlichen Körper sofort zu erkennen. Ursprünglich waren Thier und Mensch die einzigen Werkzeugs-Maschinen. Später verbesserte der Mensch die Leistungsfähigkeit der ihm gegebenen Organe, indem er zufällig gefundene Gegenstände von passender Form zu Hilfe nahm, noch später formte er selbst diese Gegenstände, er bildet^ Werkzeuge.
Für die complicirten Bewegungen der Hand fand er keine Werkzeuge. Jahrtausende sind verflossen, bis der Mensch darauf verfiel , die AVerkzeuge durch Maschinen in Bewegung setzen zu lassen. Bei dem Ersätze des Menschen durch die Maschinen folgte man zwei grossen Principien : 1. Galt es, Stetigkeit der Arbeit zu erzielen; 2. die complicir- teren Bewegungen der Hand oder der angebornen Werkzeugs-Organe durch einfache, aufeinander folgende oder gleichzeitige Bewegungen zu zerlegen. AVo diese beiden Principien auf gelungene Weise durchgeführt worden sind, hat die moderne AA r erkzeugs- Maschine einen Vorzug vor ihrem Vorbilde, dem Menschen.
Für viele Thätigkeiten gibt es noch keine Maschinen, so z. B. für das Kauen, ebenso für die edelste Seite menschlicher Thätigkeit, die bildende Kunst. AVeichen Einfluss hat nun die körperliche Beschaffenheit von Mann und Frau in Bezug auf ihre Verwendung als AA 7 erkzeugs-Maschine? Da der Mann stärker ist, so ist das AA r eib ausgeschlossen von Arbeiten, die eine ganz besondere Kraftanstrengung erfordern (Feldbau, Bergbau). Die Bewegungsfähigkeit der Hand ist dagegen bei Mann und Frau gleich gross, die Grösse der Hand und der dadurch gebotene Spielraum ist dagegen beim Manne bedeutender und der Einfluss dieser Differenz isteinganz enormer im Vergleich zu dem was das Publicum diesem Einfluss zuschreibt. Ich will dies an einem Beispiel klar machen.
Ein französischer Gelehrter in einer Artillerie- Schule hatdurchVersuclieconstatirt, dassbeimMeis- sel dann das Minimum der Kraft erfordert werde wenn die beiden Schnittflächen in einem AVinkel von 51° zu einander geneigt wären und wenn der Neigungswinkel von Meissei und Arbeitsfläche 3<> betrage. Als man den Neigungswinkel hur auf 5<> f und den Schliffwinkel auf 57° erhöhte (eine Aen- derung, die so unbedeutend ist, dass man sie im
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