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Zeitungsbericht Exner
Entstehung
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ALLGEMEINE ILLUSTRIRTE WELTAUSSTELLUNGS-ZEITUNG.

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Leben gar nicht beachtet), so war der Kraftauf­wand statt um 160 Frcs. Kohle pr. Tag 240 Frcs., also 50°/ 0 (im Jahre circa um 10.000 Frcs. Kohle mehr). Die Differenz zwischen der Gestalt der Finger hei Mann und Frau ist aber weit grösser als die in dem Beispiele erwähnte. Es ist daher zur Verrich­tung derselben Arbeit seitens der Frau eine un­gleich grössere (mehr als 50 Proc.) Kraftanstrengung notliwendig. Dies übersieht man ganz und ebenso, dass die Frau aus einer viel geringeren Quelle ihre Kraft schöpft als der Mann. Die Folgerung daraus ist nun die, dass der Berufskreis der Frau in Be­ziehung auf die Verwendung als Werkzeugs-Ma­schine einen viel geringeren Umfang hat als die Wirksamkeit des Mannes. Durch welche .Mittel sind wir nun in der Lage, die ungünstigen Verhält­nisse der Frau zum Manne zu ändern ?

Der erste für die Frau günstige Umstand liegt in den Fortschritten des Maschinen-Wesens, durch welche immei mehr die schweren Arbeiten den Maschinen überwiesen werden (Dampfpflüge etc.

Ein viel mächtigeres Agens liegt aber in einem Umstande, den wir in der Hand haben. Wir können die natürlichen Verhältnisse des weiblichen Körpers nicht ändern, aber die Befähigung des Weibes zu gewissen Arbeiten. Die Befähigung des Weibes, als Werkzeug-Maschine zu dienen, ist, ich muss es aussprechen, vermöge seiner geringeren Fach­bildung weit geringer als die des Mannes. Daraus folgt, dass jede Bestrebung, in dieser Richtung verbessernd zu wirken, als eine zeitgemässe, als wahrhaft edle und grosse angesehen werden muss.

Redner gibt nun mehrere Beispiele solcher Bestrebungen. Er führt Freuenerwerbs-Vereine in

verschiedenen Städten an, temporäre und perma­nente Ausstellungen. Auf derWieuer Weltaus­stellung dürften diese Bestrebungen trotz der kurzen Vorbereitung-zeit besondere Zierden unseres vaterländischen Unternehmens ins Leben rufen. Denn die Ausdauer, Hingebung und Begeisterung edler Damenkreise dafür beweist, das wir in Oester­reich in dieser Angelegenheit die besten Hoffnungen hegen dürfen.

Diese Bestrebungen sind Waffen, welche dem weiblicheii Arbeiterstande ein besseres Los zu erkämpfen geeignet sind. Eine der wichtigsten Fragen jeder Errungenschaft auf diesem Gebiete muss die Preissteigerung der Löhne der Frauen­arbeit bilden. Das grosse Angebot der Frauenarbeit bei dem kleinen Kreise, in dem dieses Angebot stattfindet, hat den Preis sehr niedrig gehalten,

ENGLISCHER KIOSK MIT LEBENDEN BLUMEN.

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ebenso war die lange Zögerung mit der Einführung des Stücklohnes schädlich. Vor Allem sind es nun die I 1 ortschritte der Technik, welche die bereits eingetretene Steigerung des Preises bei Verwendung der Frauenarbeit begünstigen. Die Werkzeug- Maschine im engsten Sinne des Wortes s oll und mu ss an di eSte Ile der Han d treten in all eil jenen Zw eigen d er Arbeit, die man so bezeichnend mechanische Ar beit ne n nt. Ich fordere angesi chts der Erfahrungen de r maschinellen Th ä tigkeit, dass alle Ver- richtungenmit der Hand der Hand genom­men und der Werkzeug - Maschine über­liefertwerden. Nur d ie Ku n s t -1 n du s tri e erhalte sich unter der Pflege der Frauen­hand im Heiligthum des Hauses. Jede an- derelndustrie flüchte sic haus demselben, bevor sie elend ab stirbt; si e gehört in die

Fabrik, wo sie getragen wird durch den maschinellen Motor und die A r b e i t s t h e i- lung. Jeder Kampf mit der Mascliin en- Arbeit ist von vornelierein ein ungleicher und völlig verlorener.

Wie segensreich der Einfluss der Einführung der Fabriks-Arbeit auf das Los der Arbeiterinen gewesen, zeigt sich gerade in den Lohnverhältnissen. Während vor Einführung der Maschinen-Arbeit der Lohn des Mannes durchschnittlich das Doppelte von dem des Weibes betrug, ist der Unterschied in den Spinnereien z. B. nur mehr 1/3, in den Webereien gleich Null. Bekannt ist, wie sehr das Los der Näherinen sich seit der Einführung der Näh- Maschinen verbessert hat. (Folgen nähere Erläute­rungen über Erfindung und Geschichte der Näh- Maschinen). Ich weise hierhin auf ein Werk der Amerikanerin Virginia Penny. Frau Penny beschreibt

gegen 600 technische Erwerbszweige, in denen die Frau als Werkzeug-Maschine berechtigt ist. Sie betrat hier eine sehr praktische Bahn, wenn sie die Candidatinen aufmerksam macht auf die verschiede­nen Richtungen, wenn sie die Lernzeit angibt und den Verdienst bezeichnet. Sie bekämpft mit Recht die Ueber-Production an Lehrerinen und Erzieherinen, welche die Preise so sehr drückt und in gar keinem Verhältniss steht zu dem natürlichen Berufe der Frau. Frau Penny warnt auch vor jedem Berufs­kreise, der mit dem Haushalte im Zusammenhang steht und weist nach, dass es Berufskreise gibt, die weit ausser dem Hause liegen, aber die Frau selbstständiger, achtenswerther und liebenswürdiger machen.

Zum Beweise, wie sehr man irrt, wenn man der Ausbreitung der Maschinen-Arbeit Widerstand entgegensetzt, ein paar Daten: Eine Handnäherin