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Natur besitzen-wir soUn nun einmal kein Industrie­

staat werden!

Zum Schluße wollen wir noch einen kurzen Ucberblick über den heutigen Stand der Fabrik geben.

In vier Autoklaven n circa 2000 Kilo Inhalt wird die zur Fabrikation nöthige Fettmenge verseift und hierauf in großen mit Blei ausgeschlagenen circa 68000 Liter fassende Reservoiren zersetzt. Die Fettsäuren werden gewaschen und nach der Kristallisation durch acht Kalt- und sieben Warmpressen in feste und flüssige getrennt und hierauf der Stearin nach der Klärung aus circa^M^Kerzeniuaschinen vergossen.

Ein Theil der Fettsäure wird destillirt und dienen hiezn neun Destillationsblasen.

Das Glycerin wird, nachdem es in zwei mächtigen Bacuumapparaten eingedampft wurde, durch Spodiumsilter, deren es 15 in der Fabrib gibt, laufen gelassen und dann das Quantum in vier ^estillationsblasen auf die bekannte vorzügliche Qualität und Reinheit gebracht.

In vier großen Seisensiedekessel wird die Hausseise dar­gestellt, 40 eiserne Formen dienen zum Gießen derselben, woraus die Seife durch entsprechende Maschinen in handliche Stücke geschnitten und gestanzt wird.

Das zur Ceresinsabrikation erforderliche Rohmaterial das Ozokerit wird in sechs eisernen Rührern mit Schwefelsäure verarbeitet, das Hiebei resultirende Ceresin wird durch hydrau­lische Filterpressen von den Unreinigkeiten getrennt und in weißer und gelber Qualität in verschiedenen Formen in den Handel gebracht. Aus dem Kunstwachs werden auch Weih­nachtskerzen erzeugt. Das Ceresin wäre bei günstigen Ver­hältnissen ein sehr begehrter Exportartikel. Die in den Preß- rückständen enthaltenen Wachsrückstände werden durch Ex- traction in einem eigenen großen Locale wieder gewonnen.

In der Toilette-Seifen- und KaloHont-Fabrikation sind circa 60 Mädchen beschäftigt. ^

Die Gesanunt-Arbeiter-Anzahl beträgt AOH, "wovon die Hälfte Männer sind. Für die nothwendigsten Reparaturen ist eine eigene Werkstätte vorhanden. Die Fabrik besitzt eine eigene Feuerwehr und Arbeiterhäuser für 20 Parteien.