K. K. AUSSCHL. PRIV. TRIEUR-, PERFORIR- UND MASCHINENFABRIK

NICOLAUS HEID

STOCKERAUWIEN.

iese Fabrik, welche im Jahre i883 vom gegenwärtigen Besitzer gegründet wurde, beschränkte sich anfangs blos auf die Erzeugung gewöhnlicher Trieurs für landwirtschaftliche und Müllereizwecke, doch wurden schon damals einige Patente auf Trieurconstructionen erworben, welche den Fabrikaten bald einen Namen machten.

Die ursprüngliche Arbeiterzahl bestand aus blos 15 Mann. Die erste Einrichtung beschränkte sich, entsprechend der gesammten, im kleinsten Maasstabe gehaltenen Anlage, auf die allernothwendigste Zahl von Maschinen und betrug an solchen im Ganzen 8, deren Betrieb durch die vorhandene Wasserkraft erfolgte.

Die Concurrenz ausländischer Häuser, die sich in Oesterreich in fast allen Industriezweigen ganz besonders fühlbar macht, hat auch dieser Firma einen sehr schwierigen Stand geschaffen, doch die vorzüglichen Erzeugnisse hatten bald die verdiente Würdigung erfahren und schufen sich immer weitere Absatzgebiete, so dass sie die aus­ländische Concurrenz vollständig aus dem Felde schlugen.

Diese Thatsache beweist, welcher Beliebtheit und Anerkennung sich die Fabrikate dieses Etablissements erfreuen, und die infolge dessen sich immer mehr steigende Ausbreitung des Absatzes ergab bald die Nothwendigkeit, die Fabrik zu erweitern.

Am 17. Februar 1888 brach in einem Theile des Etablissements ein Brand aus, welcher nebst diesem den ganzen Waarenvorrath, der für den Frühjahrsbedarf bestimmt war, vernichtete.

Rasch wurde an den Wiederaufbau der Fabrik geschritten, und seit dem Jahre 1890 erwies sich all­jährlich die Nothwendigkeit, dieselbe zu vergrössern. Mit den neuesten Maschinen, welche meist nach eigener specieller Construction in der Fabrik selbst gebaut sind, wurde das Etablissement ausgestattet. Die letzte Ver- grösserung erfolgte im Jahre 1897 durch Zubau eines stockhohen Gebäudes von 80 m Länge, und es kann als erfreuliche Thatsache bezeichnet werden, dass nach den jetzigen Aussichten auch dieser nur für die nächste Zeit genügen dürfte.

Gegenwärtig ist die Fabrik mit ca 100 im Betriebe befindlichen Arbeitsmaschinen eingerichtet und beschäf­tigt durchschnittlich ca. 200 Arbeiter.

Der Betrieb der Maschinen erfolgt durch eine 80 LTP-Compoundmaschine, für welche ein Steinmüller­kessel von 64 m 2 Heizfläche den erforderlichen Dampf liefert, und weiter durch eine Girardturbine von 20 HP. Nebst dieser mustergiltigen maschinellen Einrichtung ist die Fabrik mit elektrischer Beleuchtung und Dampfheizung versehen.

Die heutigen Fabrikate des Unternehmens lassen sich in zwei Gruppen trennen und bestehen:

1. in Trieurs und Sortirmaschinen, Patent Heid, sowie completen automatisch arbeitenden Frucht­putzerei- und Sortiranlagen zu den verschiedensten Zwecken für die Landwirthschaft, Müllerei, Mälzerei, Lager­häuser, Docks, Kaffee- und Reisschälereien etc.,

in patentgefrästen Läuterböden und Patent-Malzdarren für Brauereien und Mälzereien,

sowie gefrästen und gelochten Blechen in allen Metallen für die verschiedenen Industrien;

2. Zerkleinerungsmaschinen, Mühlen, Transmissionen, Elevatoren, Schneckentransporteuren etc. für die verschiedensten Materialien.

Die Fabrikserzeugnisse finden ihren Absatz nicht nur in Oesterreich, sondern werden nach allen Ländern des Continentes, sowie nach Indien, Asien und Afrika exportirt.

Von besonderem Interesse unter den vielen neuen Specialartikeln sind die gefrästen Bleche und verdienen ganz besonders hervorgehoben zu werden. Dem Fabriksbesitzer ist es nämlich gelungen, eigene für die Herstellung

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