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LEOPOLD GASSER

K. U. K. HOF- UND ARMEE-WAFFENFABRIK UND WEICHEISENGIESSEREI

WIEN-OTTAKRING UND ST. PÖLTEN.

as heutige grossindustrielle Getriebe, welches sich durch den gewaltigen Aufschwung des Maschinen­wesens und der Feinmechanik herausgebildet und in den letzten Jahrzehnten seinen Höhepunkt er­reicht hat, spiegelt sich in den Schöpfungen, die der Kriegführung gewidmet sind, nicht minder, als in den Leistungen auf den weitverzweigten, der Wirksamkeit des Friedens geweihten Gebieten. Namentlich seitdem in der fortgesetzten Entwicklung und Steigerung der Wehrkraft der Nationen die einzige Sicherung des Friedens erblickt wird, bilden die Gewehrfabriken und die anderen der Ausrüstung der heutigen Armeen dienenden Industriestätten ein vollwerthiges Glied in der Kette der vornehmsten Factoren des wirtschaftlichen Lebens.

Eines der ansehnlichsten Etablissements dieser Art, das uns zugleich in lebendigster Weise vor Augen führt, was verständnisvolles Streben und Unternehmungsgeist aus kleinem Anfänge zu g-estalten vermögen, ist die Waffen­fabrik der Firma Leopold Gasser in Wien-Ottakring, die sich innerhalb einer verhältnismässig kurzen industriellen Thätigkeit einen rühmlichen Namen errungen hat und als rastlose Mitarbeiterin am Ruhme des heimischen Ge­werbes besondere Erwähnung verdient.

Ein kurzer Blick auf die einzelnen Entwicklungsphasen dieses Unternehmens zeigt das entschiedene Auf­streben zu immer grösseren Verhältnissen und das eifrige Bemühen, alle Einzelheiten der Einrichtung und des Fa­briksbetriebes beständig zu vervollkommnen.

Leopold Gasser, der Begründer des Etablissements, begann seine Thätigkeit im Jahre 1862 in einer kleinen Werkstätte ohne Motor, in der ihm 3 bis 4 Gesellen zur Seite standen. Sein Hauptaugenmerk richtete der Meister auf die Erzeugung von Revolvern, in der er bald eine solche Meisterschaft bekundete, dass ein von ihm construirter Revolver als Ordonnanzwaffe in der österreichisch-ungarischen Armee, der österreichischen Landwehr, bei den Hon- veds und in der Marine eingeführt wurde. Als infolge dessen die Aufträge des Aerars sich immer mehr steigerten und die verfügbaren Hilfskräfte zur Ausführung aller übernommenen ärarischen Lieferungen unzulänglich erschienen, sah sich Herr Gasser zur Anschaffung einer Dampfmaschine veranlasst. Bald hatten sich jedoch die Gasserschen Erzeugnisse durch ihre ausgezeichnete Construction und Ausführung einen solchen Ruf erworben und häuften sich

Die Gross-Industrie. III. 19

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