Dynamobau-Werkstätte.

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sich denn auch gegenwärtig die Fabrik Kolben & Co., in unmittelbarer Nähe Prags, im Centrum der Maschinen­industrie gelegen, als eine wahre Musteranlage. Der ganze Complex, der durch Schleppgeleise in unmittelbarer Verbindung mit der österreichischen Nordwestbahn und der Böhmischen Nordbahn steht, gliedert sich in fünf getrennte Gebäude, welche das Maschinenhaus, das Magazinsgebäude mit der Tischlerei, die Hauptwerkstätte, die Eisen- giesserei und das Bureaugebäude bilden. Die einzelnen Abtheilungen sind selbstverständlich mit jenen technischen Einrichtungen versehen, deren Erzeugung und Einführung in fremde Betriebe sich die Firmainhaber zum Ziele gesetzt haben. Die zahlreichen Specialmaschinen erhalten ihren Antrieb auf elektrischem AVege. Sie sind mit Drehstrom­motoren combinirt, welche von dem im Maschinenhause aufgestellten Drehstrom-Generator den Strom erhalten.

Die Hauptwerkstätte, welche eine Längenausdehnung von 60 m und eine Breite von 47 m besitzt, ist mit einem nach der Bauart von Sequin Bronner construirten Holzcementdache versehen, welches durch leichte Gitter­säulen getragen wird. Dieser weite, durch das Fehlen jedweder schweren Transmission um so geräumigere Arbeits­saal repräsentirt sich in äusserst vortheilhafter \\ r eise. Er ist in vier Abtheilungen getheilt, deren jede mit einem elektrisch betriebenen Ivrahn ausgerüstet ist.

Von den verschiedenen Objecten, mit deren Herstellung sich die Firma beschäftigt, mögen hier die ein- und mehrphasigen Wechselstrom-Generatoren mit ruhenden AAucklungen, AA 7 echsel- und Drehstrommotoren, Transforma­toren, elektrische Wagenausrüstungen und schliesslich elektrische Laufkrahne erwähnt werden.

Bereits nach Verlauf des ersten Jahres konnten die Gründer mit Befriedigung constatiren, dass das junge Unternehmen den Erwartungen, welche man in dasselbe gesetzt hatte, nicht nur entspreche, sondern dass es die­selben sogar übertreffe. Im ersten Jahre schon wurden 257, im zweiten Jahre weitere 547 Dynamos und Motoren vollendet, welche nicht nur im Inlande Abnehmer fanden, sondern zum grossen Theile nach Russland, Spanien, Deutschland und England exportirt wurden.

Speciell für Oesterreich wurden einzelne grössere Anlagen hergestellt; so wurde das Elektricitätswerk in Zwickau mit Maschinen versehen, im Aufträge des k. k. Eisenbahnministeriums wurden in den k. k. Staatsbahn­werkstätten in Laun, Lemberg und Salzburg Kraftvertheilungsanlagen erbaut. Der österreichische Verein für chemische und metallurgische Production in Aussig bezog für elektrolytische Zwecke eine Gleichstrommaschine von 525 HP. Gegenwärtig befinden sich 19 grosse Dynamos zwischen 3oo und 1000 HP Leistung im Bau, darunter auch die 1000 HP Dynamos für das Elektricitätswerk der Stadt Prag.

Die Zahl der Arbeiter beträgt etwa 200 und ist stetig im AVachsen.

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