zehnfach größere Leistung zu erzielen* Aber erst Mitte der Dreißiger­jahre, als Friedrich Helbig, ein Neffe Königs, im Verein mit Leo Müller in Wien die erste österreichische Spezialfabrik errichtete und der letztere die Königsche Schnellpresse in rühmlichster Weise vervollkommnet hatte, stellte die Staatsdruckerei 1836 unter Direktor Wohlfarth zwei Schnellpressen auf* Gleichzeitig wurden drei eiserne Handpressen, welche die hölzernen völlig zu verdrängen begannen, installiert* Diese wenig ausgiebige Verjüngung der maschinellen Hilfsmittel entsprach der damals in der Staatsdruckerei herrschenden Stagnation* Unter Auer trat, wie schon hervorgehoben wurde, auch hierin von Grund auf ein Wandel ein* Bei seiner Berufung standen von den mittlerweile ganz schadhaft gewordenen hölzernen Degenschen Handpressen nur zwanzig im Betrieb, denen die oben genannten drei eisernen Handpressen und zwei Schnellpressen, ferner zehn Steindruckhandpressen zugewachsen waren* Zehn Jahre nachher zählte man schon 50 eiserne Handpressen, 46 einfache und doppelte Buchdruckschnellpressen, 40 lithographische und 24 Kupferdruck- Handpressen und die dazugehörigen Hilfsmaschinen* Solcher rapiden Entwicklung entsprechend, mußte naturgemäß auch die Dampf- maschinenanlage bedeutend vergrößert werden.

uers Betrauung mit der Oberleitung der ärari­schen Papierfabrik Schlöglmühl, welche er bis zum Jahre 1864 innehatte, bot ihm Gelegenheit, den langwierigen Werdegang der Papierherstellung auf das genaueste kennen zu lernen* Hiebei faßte er den genialen Gedanken, die zahllosen Zwischen­manipulationen, welche das auf dem Stapel der Erzeugungsmaschine aufgerollte Papierband bis zum endlichen Be­drucken erfahren mußte, zu ersparen. Seine ursprüngliche Idee, die Schnellpresse in unmittelbare Verbindung mit der Papiermaschine zu bringen, verwirklichte er praktisch nicht, wohl aber ließ er acht Schnellpressen der Staatsdruckerei derart einrichten, daß auf ihnen direkt Rollenpapier verdruckt und nachher erst von der Maschine selbst zerschnitten wurde* Gewiß stellt dieses Verfahren, welches Auer erst privilegieren ließ, dann aber von ihm der Allgemeinheit freigegeben wurde, einen der Versuche dar, die später zu den gigantischen Rotationsmaschinen führten, bei welchen keine hin- und herpendelnde flache Formenplatte die Schnelligkeit in engeren Grenzen hielt wie bei den Schnellpressen, sondern kontinuierlich in der gleichen Richtung sausende Zylinderpaare jene schwindelnd hohe Ergiebig­keit der Druckleistung ermöglichen* Die erste derartige Rotations­maschine wurde unter Hofrat Beck 1888 aufgestellt, der rasch eine

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