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Anstalt aufbewahrten zierlichen hölzernen Handpresse, die Kaiser Josef II* bei seinen Übungen in der Kunst Gutenbergs benutzt hatte* Sie wurde im Jahre 1819 von Erzherzog Johann dem Buchdrucker Anton Strauß in Wien in Anerkennung seiner dem Staate 1809 geleisteten Dienste geschenkt# Von dessen Nachfolger, Strauß'Neffen Leopold Sommer, erwarb Auer nach wiederholten vergeblichen Versuchen endlich im Jahre 1850 die Presse um den Betrag von &&&&&&&&£&&&£ 995 Gulden C* M*

m die Ausgestaltung des typographischen Illustra­tionswesens hat sich die Staatsdruckerei wiederholt besondere Verdienste erworben* Dies geschah teils durch die Arbeiten ihrer Angestellten, teils durch die anderer Graphiker, denen sie ihre Arbeitsräume zu Versuchszwecken überließ* Hier sind zu nennen, von Gießendorf, Piil, Pretsch, Leipold, Knoblich, Tomassich, Karl Angerer, der Begründer der nachmals einen Welt­ruf erlangenden Firma C* Angerer SC Göschl, dann Bartos, Allgeyer, Fritj u* a* Die intensive Beschäftigung mit der Herstellung von photomechanisch und im Abwege gewonnenen Buchdruckklischees fiel hauptsächlich in die Zeit, da diese noch lange nicht durch Spezial­anstalten Gemeingut aller Buchdrucker geworden waren* Ebenso erfolgte zweimal die Errichtung xylographischer Ateliers zu Zeiten, da es mit der ehrwürdigen Holzschneidekunst in Österreich nicht zum besten stand und sie auf einige wenige Talente beschränkt war*

ühmlich ist des Vorgehens der Staatsdruckerei zu gedenken, daß sie nicht nur für eine weitgehende D Ausbildung ihres Gehilfen- und Lehrlingspersonals in der mechanischen Handfertigkeit sorgte, sondern U daß sie auch hier machte der vielseitige Auer den Anfang durch die Abhaltung von Unterrichts-

_kursen, deren Organisation im administrativen Teile

besprochen ist, bestrebt war, dem fachlichen Wissen des Einzelnen eine breitere theoretische Grundlage zu geben und so ein verläß­liches, den schwierigen Aufgaben gewachsenes Setter- und Korrek­torenpersonal heranzubilden* Als sehr interessante betriebstech­nische Neuerung ist der unter Hofrat Beck unternommene Versuch zu bezeichnen, durch eigene stenographische Unterrichtskurse einen Teil der Setter derReichsratsabteilung zu befähigen, unmittelbar nach den einlangenden Stenogrammen zu setzen, um die Herstellung dieser stets in kürzester Zeit zu beendenden Arbeiten erheblich beschleunigen zu können* Dieser Unterricht war hauptsächlich für die längere Zeit hindurch ausschließlich in der Staatsdruckerei gepflegte

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