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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
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Die allere Geschichte Deutsch-Südwestakrikas.

Versteckte, Oasenhakte dieser weiten Oebiste, das ihnen die jung­fräuliche Unberührtheit bis in die jüngste Zeit bewahrte.

Im besten nämlich 1450 km längs der Meeresküste hinreichend- trennt ein gewaltiger Strandwall und ein an vielen Stellen undurchdring­licher Oürtel rasch und stetig ansteigender Dünen-, Sand- und Steinwüsten das fruchtbare Hinterland vom Ozean, und ebenso wird dasselbe kern im Osten von einem Binnenland-Dünengürtsl, den wasserarmen lxalahari- und Omaheks - Landschaften und den Sumpfgsbieten am Okavango - Sambesi gegen die östlichen Orsnzländer abgeschlossen.

So war also ein Zugang sowohl vom Meere wie auch vom Sinnen- lands aus beschwerlich und nicht leicht zu finden. Dies im Süden aber, dort wo der Oranjsklutz die brausenden Wasser durch die Klüfte und Schründe seines tief eingelassenen Fels- bettes dem Utlantik zuwälzt, und hoch im Norden, wo der l^unens schnell durch das flache Land dahin­fließend dem Meers zueilt, liegen die Einfallstore in unser heutiges Schutzgebiet.

Ursprünglich bevölkerten nur die Suschmänner, jenes rätselhafte Glied der afrikanischen Urrasss, und das Nsgervolk der löaukoin, die Ssrgdamara, das Land, unstet die unendlichen, wildrsichen Grassteppen und Sergwildnisss durchstreifend und an den weit auseinanderliegsnden Wasserstellen rastend und ihre Suschhütten bauend. Um Linde des 18. Jahrhunderts aber veränderte sich das Süd.

Durch das nördliche Eor zwischen l^unens und Zunger kulckmann. Okavango brach, durch uns unbekannte Einflüsse

Pros. Vr. S. krillick pliol. .

hinausgedrängt aus seinen ursprünglichen nördlicheren Wohnsitzen, die Phalanx eines mächtigen Santuvolkss in das Land ein. Einer gewaltigen Flutwelle gleich überschwemmten die Ovaherero, begleitet von ungeheuren Rinderherden, die Landschaften des heutigen Damaralandes bis hinunter zu den lieblichen Ufern des Swakopklusses. Was sich ihrem Vordringen in den Weg stellte, wurde vernichtet oder zu Sklaven gemacht. Der Ssst der Suschmänner und Sergdamara floh in die unzugänglichsten Oertlichkeiten und führte dort das Leben des gehetzten Wildes. Die unersättliche