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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
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Nie Patrouille v. Salzmann.

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waren eben auch müde und froren, sie drängten sich dicht zusammen und standen ganz ruhig. IZewunderungswürdig war der feste Schlaf unserer Witboi, die sich durch nichts stören liehen. In Gegenwart des Leihen verlassen sie sich nämlich fest auf diesen, nicht ganz mit Unrecht, denn in solcher Situation patzt eben jeder Posten doppelt auf, das wissen unsere lieben Sundss- gsnossen auch ganz genau. Gegen 3^ Uhr ließ ich eins Sand voll Saker abwechselnd füttern, und um 4 Uhr gings weiter, den Südhang des vsrges entlang; bald kamen wir in dichten Nloewald mit übermannsdicken Stämmen und vielen Schlingpflanzen, die Passage wurde immer schwieriger. Wir muhten mehrfach kehrt machen, um einen anderen Weg zu suchen, dazu knackten die trockenen Nloeblätter auk der Lrde bei jedem Schritt, ein wenig angenehmes Geräusch. 5»le Augenblicke hielten die Witboi an der Spitze, bald sahen sie am lZerghang ein §eusr, bald hatten sie Stimmen gehört - wir waren eben mitten drin. Mich überkam ein frohes Gefühl, endlich mal heran an den §sind zu sein mit der berechtigten Nussicht, eine gute Meldung nach Sause zu bringen. Punkt b Uhr, es dämmerte schon leicht, passierten wir die Südwestscks des Serges, an der auk kaum 200 Schritts viele Lagerfeuer sichtbar wurden. )etzt mutzten uns die Schwarzen auch bemerkt haben, denn allmählich verschwand §suer auf §eusr, lautlos, wie von unsichtbarer Sand ausgelöscht. Gs war L^jetjos Werkt. Nils Augenblicks konnten Schüsse krachen, doch nichts regte sich, und einer hinter dem anderen zog die Patrouille still weiter. Mir juckte es bedenklich in den Ringern, eine Salve in die Werkt hinein zu senden, aber ich dachte der Verantwortung als §ührer der mir anvertrauten Leute und ließ es lieber sein, denn eine Patrouille soll nicht fechten, sondern sehen, und ich halte es kür einen größeren Grkolg, ohne einen Mann oder ein Pferd zu verlieren und ohne einen Schutz getan zu haben, eine Meldung nach Sause zu bringen, als umgekehrt.

Osr Morgen dämmerte herauf, man konnte weiter und weiter sehen; wir wendeten uns nach Norden, so den lZerg allmählich zwischen uns und unsers Gruppen bringend. Wir kamen in lichteren Susch und mit zu­nehmender Seiligkeit bemerkten wir, daß wir in ein sich nach der Marsch­richtung (Norden) zu verengendes ^al ritten. Nm IZerghangs rechts würd? Nauch sichtbar, und nach und nach erkannte man Werkt an Werkt. Das Lial verengerte sich, und die Wände waren rechts und links kaum noch