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Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 / von K. Schwabe
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Die Patrouille v. Salzmann.

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hätten sie uns einfach mit dem kirn totschlagen können. iZald hatten wir die Patrouille erreicht; es war übrigens höchste Zeit, denn auch diese hörte löerero von mehreren Seiten herannahen, jedenfalls hatten uns diese im dichten Dusch noch nicht entdeckt, Wir trabten nach Südwesten zu aus- biegend ab und entdeckten bald auf einer offenen Ilächs ein Weib, das nach einer kurzen )agd gefangen genommen wurde; sie wollte absolut nicht mit und meinte, wir sollten nur wenige hundert Schritt weiterreiten, dort stände ein unbewaffneter Viehposten vom löäuptling Michael. Doch der §ang war zu wertvoll, das Weib mutzte mit; ich hob drohend die Düchse, was sie schleunigst veranlaßte, auf das kür sie bestimmte löandpkerd zu klettern. Wenn sie geahnt hätte, datz wir Deutschen nie auf ein Weib schießen, so hätte sie sicher viel mehr gestreikt. Dun ging's im schlanken Lrabe weiter; die Schwarze umklammerte krampfhaft den löals ihres Pferdes und kiel alle paar Schritts herunter, es half ihr aber nichts, sie mutzte immer wieder hinaufklettern. Dach weiteren zehn Minuten wurde gehalten, um mit Silke der Gefangenen die Damen der besetzten Werkten festzustellen, was auch vollkommen gelang. Das Weib war ein ßlipp- kafkernweib von Otjimbingwe, die von den löerero mit noch vielen anderen ihresgleichen als Sklavin mitgeschleppt worden war. Sie erwies sich als sehr aufgeweckt und machte eine Menge Dngabsn, die mir diejenigen von in früherer Zeit gefangenen Raffern bestätigten. Sie sagte unter anderem aus, die löerero hätten wohl genügend Lswehre aber zu wenig Patronen. Sei Oviumbo und Okaharui hätten sie sehr viele Lote und Verwundete gehabt. Kleider und Essen würden stets mangelhafter, dafür müßten alle Sklaven hart arbeiten, l^akkes, Deis, Zucker usw. seien schon gänzlich unbekannte Luxusartikel, undDum", das beliebte lZetäubungsmittel, kehle gänzlich. Die löerero, besonders die Orlogsleute, sonderten sich gänzlich ab und schlachteten tagaus tagein von dem gestohlenen Vieh, vom eigenen würde kein Stück angerührt.

Seim Weiterreiten sahen wir am Südende des löergss Staub- und Rauchwolken in der Legend von Ljetjos Werkt. Wir hatten gegen 10 Uhr die große Straße von ßaribib nach Omuwsroumus passiert, und ich hatte einen Moment absitzen lassen, um nachzugucken, als ein Mann der linken Seitenpatrouills angailopiert kam und meldete:Links auf 1000 m löerero im Vorgehen". Ich ließ aufsitzen und hielt nach einer Weile, um vom Pferde