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Über die Durchstechnung der Landenge von Suez : Vortrag gehalten in der Sitzung der philosophische-historischen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften vom 8. Jänner 1858 / Karl von Czörnig
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seen erreichen, sodann nachDurchschneidung der Schwelle von Sera- peum in den Tirasah-See, welcher in der Mitte der Canallinie liegt, eintreten, hierauf die Schwelle El-Guisr durchbrechen, um sohin den Ballah-See, eineBuchtdes Menzaleh-Sees zu erreichen, den letzteren in schiefer (westlicher) Bichtung durchziehen, und in der Gegend der alten Tanitischen Nilmündung in das Mittelmeer ausmünden. Die Länge des Canals wird 147 Kilometer oder etwa 19y 3 Meilen be­tragen, seine Breite wird in der ersten Strecke von Suez bis zu den Bitterseen 100 Meter an der Oberfläche, 64 im Grunde, von den Bitterseen bis zum Mittelmeere entsprechend 80 und 44 Meter bei einer durchgängigen Tiefe von 8 Meter und einer Böschung von 2:1 ausmachen. In der Bucht von Suez wird ein bequemer Hafen ausge­graben, an welchen sich ein 800 Meter langer Quai längs einem 200 Meter breiten Bassin schliesst. Ebenso wird an der nördlichen Mündung des Canals der Hafen von Said angelegt, wo der Meeres­boden am steilsten ist und hei 3000 Meter Entfernung vom Ufer das Wasser bereits eine Tiefe von 10 Meter hat; bis zu dieser Tiefe werden zwei, 400 Meter von einander abstehende Dämme, wovon der östliche 2300 Meter, der westliche 3300 Meter Länge hat, hin­ausgeführt. Die so geschützte Einfahrt sammt einem hinteren Becken von 800 Meter Länge und Breite gewähren den Schiffen Schutz und Sicherheit. Im See Timsah, welcher sich über 2000 Hektaren erstreckt, wird ebenfalls ein Hafen angelegt, wo sich die Schiffe ver- proviantiren und ausbessern können, und wo die Station für die Dampfschlepper sich befinden wird, welche bestimmt sind, die Schifte durch den Canal zu remorquiren.

Mit dem Seecanale steht die Anlegung eines 23 Meter breiten, 2 Meter tiefen Süsswasser-Canals in Verbindung, welcher bei Bulalc nächst Cairo vom Nil austreten, sohin das Wadi Tumilat erreichen und bis zum Timsah-See geführt werden soll, wo er sich in zwei schmälere, nach Said und nach Suez ziehende Arme theilte; sein Zweck ist, während des Baues und nachher die Arbeiter mit süssem Wasser zu versehen, den gesummten ägyptischen Nil-Verkehr mit dem Seecanale in Verbindung zu bringen, und die von ihm durch­zogene Landstrecke durch Bewässerung zu befruchten. Andere wich­tige Nebenanstalten werden für die Küstenbeleuchtung, für die Her­stellung eines Telegraphen zwischen Said und Suez, endlich zur Über­setzung des Canals für die Karawanenstrassen dienen.