Arbeitsnachweisungs-Bureaus.
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des genannten Blattes). Das ArbeitsnachweisungS-Bureau des genannten Vereins» das am 1. April 1866 begründet wurde, hat übrigens, wie ein deSfallsiger Bericht in Nr. 46, 1866, des „Bojar" nachweist, trotz seines kurzen Bestehens, eine große Thätigkeit entwickelt und wird die segensreichsten Früchte tragen. — Indessen findet man auch an anderen Orten Deutschlands solche ArbeitSnach- weisungs-Anstalten, z. B. schon vor 1844 wurde unter dem Schutze der Königin ein Unterstützungsverein in Dresden gegründet. In dem genannten Jahre hatten unter 1091 Personen 707 weibliche Individuen Arbeit gesucht; unter 1918 Personen wurden 1161 Arbeiterinnen begehrt und von 1760 Individuen erhielten 1041 Frauen Beschäftigung. — Auch in Frankfurt a. M. besteht eine ähnliche Arbeitsnachweis-Anstalt des „Vereins zum Wohle der arbeitenden Klassen", welche 1865 von 770 weiblichen Dienstboten, wovon 314 in Frankfurt a. M. selbst Dienst fanden, benutzt wurde. — Ebenso hat Leipzig eine derartige Arbeitsnachweis-Anstalt, die 1865 von 11,386 Personen srequentirt worden war, wovon 444 weiblichen Individuen Arbeit nachgewiesen wurde. In dem in diesem Institute eigens getrennten Gesinde-Bureau erhielten von 568 Dienstboten, welche sich angemeldet hatten, bei 342 Nachfragen 238 Individuen Beschäftigung. — Die Arbeitsnachweis-Anstalt in Hamburg vermittelte laut Bericht im Februar 1867 für 315 Arbeitsuchende Beschäftigung, worunter 250 weibliche (94 Arbeitsfrauen im Tagelohn, 2 Drcll- stopferinnen, 1 Frau zum Flaschenspülen, 1 Frau zum Kartoffelschä- len, 29 Frauen für Morgenstellen, 1 Haushälterin, 1 Kinderwärterin, 3 Maschinen-Nähterinnen, 25 Nähterinnen, 3 Plätterinnen, 1 Putzarbeiterin, 3 Schneiderinnen, 12 Stellvertreterinnen für Dienstmädchen, 2 Strickerinnen, 18 Wärterinnen bei Kranken und Wöchnerinnen, 54 Wäscherinnen). Feste Anstellung erhielten 24 Arbeitsuchende, darunter 8 weibliche. Aufträge auf Arbeitsuchende gingen ein 317, darunter 258 weibliche. Diese Anstalt, die in einem Einzigen Monate eine solche reiche Thätigkeit entfaltet, hat noch die ganz besondere Einrichtung getroffen, daß während der Nachtzeit ein Verzeichniß der Krankenwärter und Wärterinnen einzusehen ist.
Von den sog. Mägdeherbergen und mit denselben verbundenen Arbeitsnachweis-Anstalten haben wir bereits (Seite 38) gesprochen. Es erübrigt nur noch zu erwähnen, daß es auch Preß-Organe für diesen Zweck giebt. Da ist vor Allem der „Arbeitgeber", der in Frankfurt a. M. herauskommt, und der gegen Einsendung von 12 kr. (4 Sgr.) in Briefmarken, Offerten besorgt, sowie über offene Stellen Mittheilung macht. Für den Norden kennen wir das „Engagements- Vermittlungsblatt", das in Hamburg (Neust. Fuhlentwiete Nr. 9) erscheint, aus welchem Dienst- oder Stellensuchende durch ein monatliches Abonnement von 15 Sgr. sich hinreichend über offene Stellen informiren können.
Arbeitsuchende auf dem Lande würden sicherlich am besten ver-
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