908 Blech- und Blechwaaren-Fabrikation. Laternen.
Bleche für besondere Bestimmungen gemacht, nennt man Muster- oder Modellbleche. Die wesentlichen Operationen bei der Hervorbringung irgend eines Gegenstandes aus Blech sind viererlei: 1) solche, welche eine Zerschneidung zum Zwecke haben; 2) solche, die eine formende Veränderung der Fläche ohne Zertheilung beabsichtigen; 3) solche, welche zu Vereinigung mehrerer Stücke in ein Ganzes, oder zur Verbindung der Enden eines und des nämlichen Stückes dienen; 4) endlich Arbeiten zur Vollendung, Zurichtung und Verschönerung der Oberstäche. — Die Prozesse 1—3 erfordern zu viel körperliche Anstrengung und eignen sich nicht zur Frauenarbeit. Dagegen aber eignen sich die unter Nr. 4 angegebenen Verrichtungen hierzu. Nr. 4 ist eigentlich das, was bei Geweben die Appretur ist und zerfällt in sehr verschiedene Verrichtungen. Die gewöhnlichste Zurichtung, welche der Oberfläche von Blecharbeiten gegeben wird, ist das Schleifen und Poliren, wodurch sie Glanz und Glätte erhalten. Man bedient sich hiezu des Schleifsteins, des Bimsteins, des Tripels, der Knochenasche u. s. w. Gegenstände, deren Oberfläche nicht eben, sondern mit erhabenen Verzierungen versehen ist, werden entweder mittelst einer nassen, steifen Bürste, auf welche man das Polirpulver aufträgt, bearbeitet, oder durch Reiben mit dem sehr harten und glatten Po- lirstahl geglättet. Für manche hohle Arbeiten, welche aus so dünnem Bleche bestehen, daß sie den Druck des Polirstahles nicht aushalten würden, müssen Unterlagen vorbereitet werden. Die dünnsten Blätter Eisenblech, welche man nun zu machen, versteht, wiegen nicht mehr als 0,gg Gran pr. Quadratzoll und sind nicht dicker, als der 4800ste Theil eines Zolls. — Auch vergoldet, versilbert, emaillirt, moirirt, gefirnißt, lackirt und broncirt werden Blechwaaren. Ebenso kann man Blech das Aussehen von Kupfer oder Messing geben. Färbt man den Lackfirniß mit Gelbwurzel, so erhält es das Aussehen, von Messing; und wenn mit Annotto, das von Kupfer.
In Irland erlernen Frauenspersonen das Blechwaarengeschaft regelmäßig und verdienen dann denselben Lohn wie männliche Arbeiter. — Sind sie in den Werkstätten mit Löthen beschäftigt, so erhalten sie hiefür bei freiem Board 37 Cts. pr. Tag. — Es erfordert wegen der großen Verschiedenheit der Waaren, die in diesem Geschäft zu fertigen vorkommen, vier Jahre Lehrzeit.
470. Laternen. In einer Laternen-Fabrik zu New Zlork sind 8—10 Mädchen beschäftigt, das Glas mit den Metalltheilen zusammen zu kitten, dieselben zu firnissen, zu waschen, abzutrocknen und in Papier einzuwickeln.
Mädchen werden männlichen Arbeitern vorgezogen, weil sie reinlicher sind. Sie verdienen H 3. 50 pr. Woche. — In einem großen Etablissemente in Brooklyn sind Mädchen beschäftigt mit dem Zusammenlöthen der Laternentheile, mit dem Sortiren der Stücke, mit Glas in die Seiten einsetzen, mit dem Einstellen einer gewissen