gärtnerin, ein vom Werke bestellter Arzt, ein Spital, Badeanstalt, Waschhäuser, schöne und geräumige Arbeiterhäuser mit Gärten und Feldern für verheiratete Arbeiter, Trinkwasserleitung, ein Gesang- und Musikverein, Jagden, kurz alles, was einem Arbeiter zu seiner Gesundheit, Bildung und Unterhaltung geboten werden kann.
Die Lohnverhältnisse der Arbeiter sind ebenfalls günstig, was schon daraus ersichtlich ist, dass seit zwanzig Jahren, seit der Erwerbung des Werkes, das beste Einvernehmen zwischen den Arbeitern einerseits und dem Besitzer und der Direction andererseits herrscht.;
Das Hauptverdienst an dem Zustandekommen all dieser Wohlfahrtseinrichtungen, an der Zufriedenheit der Arbeiter und Beamten, sowie an dem Gedeihen dieses Unternehmens gebührt in erster Linie dem Director des Werkes, Herrn Carl Jellek, welcher vom Beginn bis heute an dessen Spitze steht.
Das Absatzgebiet der Fabrikate des Werkes Store war hauptsächlich Italien. Da jedoch in Italien für fertiges Stabeisen 7 Lire Einfuhrzoll eingehoben wurden, für Roheisen und Steinkohle dagegen, welche Rohstoffe in Italien selbst nicht Vorkommen, kein Einfuhrzoll bestand, so entschlossen sich die Besitzer von Store, im Jahre 1882 in Italien, und zwar in Udine, in der Nähe des dortigen Bahnhofes ein neues Eisenraffinirwerk mit einer Eisen- giesserei und einer Maschinenfabrik zu erbauen.
Nach Verlauf von sechs Jahren, als das Werk Udine schon flott im Gange war, wurde den Besitzern von Store ein durch Unkenntnis der Besitzer zum Stillstände gekommenes Eisenwerk in Pont St. Martin in Piemont zum Kaufe angeboten, welches dieselben auch im Jahre 1888 erwarben.
Dasselbe war durch veraltete, den Zeitverhältnissen nicht mehr entsprechende Einrichtungen nicht con- currenzfahig; es wurde daher ganz umgebaut, modern eingerichtet, mit erprobten, tüchtigen Directoren von Udine besetzt und neuerdings in Betrieb gesetzt, so dass dieses Werk nach einigen Jahren ebenfalls zu aller Zufriedenheit gedieh.
Beide Werke sind unter einer Firma «Ferriere di Udine e Pont St. Martin» vereinigt und arbeiten heute noch mit guten Erfolgen.
Johann Weitzer ist gegenwärtig Präsident, Verwaltungsrathsmitglied und Grossactionär all’ dieser Unternehmungen. Seine Verdienste^ um die Hebung der österreichischen Industrie wurden von Sr. Majestät dem Kaiser anlässlich eines Besuches der Grazer Fabriken im Jahre 1870 durch Verleihung des Ritterkreuzes des Franz Josef- Ordens gewürdigt. Ueberdies wurde Johann Weitzer von Sr. Majestät dem Sultan gelegentlich einer Waggonlieferung für die Bahn Sofia—Constantinopel der ottomanische Medjidie-Orden verliehen.
Die Erzeugnisse der einzelnen Etablissements wurden auf fast allen grossen Ausstellungen Europas, sowie auch in Indien mit goldenen, silbernen und bronzenen Medaillen prämiirt; auf der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 wird, die Firma ebenfalls in würdiger AVeise vertreten sein.
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