Der grösste Theil der nöthigen Maschinen und Werkseinrichtungen wird in den beiden Maschinenbauabtheilungen der eigenen Fabrikswerke zu Steyr und Letten hergestellt und der Guss für die Maschinen von der eigenen Giesserei in Steyr geliefert.
Vor nunmehr fünf Jahren wurde in der österreichischen Waffenfabrik eine Abtheilung für die Fabrication von Fahrrädern errichtet, welche heute wohl als die grösste und leistungsfähigste in Oesterreich- Ungarn bezeichnet werden kann.
Welche Bedeutung die Steyrer Waffenfabrik für die Volkswirthschaft und den österreichischen Export besitzt, kann daraus ersehen werden, dass seit dem Bestehen der Gesellschaft bis heute für in Steyr erzeugte und gelieferte Waffen und Waffentheile rund 122 Millionen Francs aus dem Auslande nach Oesterreich geflossen sind und vom Jahre 1869—1897 allein ca. 58 Millionen Gulden an Arbeitslöhnen und rund 5 Millionen an Steuern von der Waffenfabrik Steyr bezahlt wurden.
Aus den vorstehenden Schilderungen geht klar hervor, dass die Entwicklung der modernen Waffenindustrie in Oesterreich ausschliesslich in die Regierungszeit unseres Kaisers fällt.
Grossar-tige Erfolge auf dem Gebiete der Waffenfabrication, namentlich in der Herstellung von Mitrailleusen und Schnellfeuergeschützen hat während der letzten zehn Jahre auch die bedeutende Maschinenfabrik Skoda in Pilsen zu verzeichnen, deren Erzeugnisse bereits einen wohlbegründeten Ruf haben.
Auf dem Gebiete der blanken Waffen, besonders der Säbel- und Säbelklingenerzeugung, haben sich in Oesterreich, namentlich seit dem Ende der Vierzigerjahre, mehrere Firmen rühmlich hervorgethan; so die Firmen B. Ohligs, Jung, Striberny und Grasser in Wien, dann Joh. E. Bleckmann in Mürzzuschlag, welche seit Jahren nicht nur die österreichisch-ungarischen Truppen, sondern auch mehrere ausländische Kriegsverwaltungen mit ganz vorzüglichen Hiebwaffen versehen haben.
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