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Die Groß-Industrie Oesterreichs : Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Österreichs 1898 ; Dritter Band
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S. ARMBRUSTER

K. U. K. HOF-WAGENFABRIKANT

WIEN.

u der Zeit, als die Einführung der Eisenbahnen im ganzen Verkehrsleben eine vollständige Um­wälzung hervorzurufen begann und in mittelbarer Folge davon durch das allmälige Verschwinden der Reisefuhrwerke die Wagenerzeugung eine Einschränkung ihres Schaffensgebietes erfuhr, im Jahre 1841, wurde der Grundstein des Hauses S. Armbruster gelegt, indem der Vorgänger der heutigen Firmeninhaber, Christian Schopach, sich als Wagner etablirte.

Während für die Zurücklegung grosser Strecken die bisher üblichen Fahrzeuge immer mehr ausser Ge­brauch kamen und zur Herstellung der für die Eisenbahnen erforderlichen Fahrbetriebsmittel ein eigener Indu­striezweig ins Leben trat, bekam die Wagenerzeugung einen Ersatz für den Ausfall einerseits durch die mit dem mächtigen Aufblühen der Städte verbundene Steigerung des Verkehres in denselben, und anderseits ermöglichte die wachsende Wohlhabenheit einzelnen Kreisen Wagen anzuschaffen, denen die früheren Verhältnisse das Halten von Fahrzeugen nicht gestatteten.

So fand Christian Schopach Gelegenheit zur Arbeit in Hülle und Fülle, und da er sein Handwerk verstand und darauf sah, dass nur gute und solide Stücke seine Werkstätte verliessen, so erfreute sich sein Geschäft eines guten Rufes, und als er im Jahre 1851 sich von demselben zurückzog, um es seinem Schwager Leopold Will zu übergeben, da hatte der Name der Firma schon einen guten Klang.

Leopold Will verfolgte den von seinem Vorgänger betretenen Weg und wusste durch Fleiss und geschäft­liche Tüchtigkeit die Grösse des Geschäftes so zu erweitern, dass die Kraft eines Mannes bald nicht mehr aus­reichte, um den inneren Betrieb zu leiten und überdies den sich stetig erweiternden, in immer neue Länder sich ausdehnenden Verkehr mit den Kunden zu pflegen; aus diesem Grunde nahm er im Jahre 1858 seinen Schwieger­sohn Sebastian Armbruster in das Geschäft auf, der ihm nunmehr bei der Führung desselben zur Seite stand. Dieses gemeinsame Wirken dauerte bis zum Jahre 1870, in welchem Leopold Will zurücktrat, worauf Sebastian Armbruster das Unternehmen, welches inzwischen unter der Firma L. Will & S. Armbruster protokollirt worden war, allein weiterführte.

Die Zeit der Wirksamkeit Sebastian Armbrusters ist die bedeutungsvollste für den Werdegang der hier besprochenen Firma. Zwar hatte dieselbe schon vordem grosses Ansehen genossen und zählte die hohen und höchsten Kreise zu ihren Kunden, bei denen sich namentlich die aus den Werkstätten der Firma hervorgehenden Gala-, Promenade- und Jagdwagen grosser Beliebtheit erfreuten; die Art des Betriebes war jedoch bis dahin noch die alte gewesen, sie zeigte noch immer den kleingewerblichen Charakter: die Erzeugungsstätte vereinigte noch nicht alle zur vollständigen Fertigstellung der Wagen erforderlichen Gewerbe, vielmehr mussten verschiedene Arbeiten

Die Gross-Industrie. III.

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