Heft 
2 (1898) Heft 10-11
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graph gleichzeitig gebraucht werden kann.

Fig. 9, Tafel II, wird das Gesagte näher erläutern. Die Achse t p trägt die zwei Typenräder t, das Zahnrädchen i, dessen Zähne die Feder s von dem Kontaktpunkte o entfernen, das Rad e, welches von der Gabel k arretirt wird, das Uhrwerk w und den Zeiger p, der auf dem Zifferblatte die Stellung des Typenrades angibt. Eine von der Linie ankommende Reihe positiver Ströme durchläuft die Drahtwindungen des Elek­tromagneten E, lässt den Anker a oscil- liren und das Rad e rotiren.

Hierbei treffen die Zähne des Räd* chens i die Feder s, und entfernen sie vom Kontaktpunkte o so lange, als die Umdrehung des Rades andauert. Sobald diese aufhört wird der erste Lokal­schluss hergestellt und der Strom der Lokalbatterie B geht durch den Elek­tromagneten jEj, 8 und o und löst die Druckvorrichtung aus. Sobald dage­gen eine Reihe von negativen Strömen aus der Linie ankömmt, wird der pola- risirte Anker a ' verschoben, berührt den Kontaktpunkt c, und stellt den zweiten Lokalschluss her, wodurch der Anker des Elektromagneten E l angezogen und der Papierstreifen unter das zweite Typenrad gerückt wird.

Auf einem ganz ähnlichen Principe, jedoch mit beträchtlich komplicirterer Mechanik beruht ein von der spanischen Telegraphen-Direktion ausgestellter, von dem Sub - Inspektor Ramon Morenes in Madrid erfundener Apparat. Die Druckvorrichtung desselben wird durch Fig. 14, Tafel IV, veranschaulicht. An einem rechtwinklig an dem Hebel A be­festigten Arme aus Elfenbein befinden sich zwei dünne Federn a und b, deren Köpfe a 1 und b ' leicht gegen die zwei Spangen c und c' drücken, von denen eine

stets mit den in dem Metallstücke e befindlichen Kontaktschrauben d oder d' in Berührung steht. Der Lokalschluss bildet sich über b, c 1 und d oder über «, c und d, je nachdem der Anker von den Polen des Elektromagneten ange­zogen wird oder nicht. Während des Telegraphirens oscillirt der Anker fort­während, unterbricht den Lokalschluss und lässt die Druckvorrichtung erst dann zur Wirksamkeit gelangen, sobald der Anker lange genug auf einer Seite haften bleibt.

Brüder Digney in Paris stellten einen Apparat aus, der ebenfalls gleichzeitig als Zeiger - und Typentelegraph gebraucht werden kann. Der Manipulator ist mit Stromwendung; der aus zwei von einander unabhängigen Kernen bestehende Elektro­magnet des Indikators wirkt mittelst sei­ner Enden, das eine setzt den Zeiger und das auf der Achse eines Uhrwerkes befe­stigte Typenrad in Bewegung, das andere bewirkt mit Hilfe einer Lokalbatterie den Gang der Druckvorrichtung. Zur Erfüllung dieser Doppelaufgabe sind zwei polarisirte Anker vorhanden, welche die Regulirung des Apparates, der übrigens auch nur Buchstaben drucken kann, schwierig machen.

Bei dem von dArlincourt ausge­stellten Typenapparate, der auf den Li­nien in der Umgebung von Paris mit gu­tem Erfolge verwendet werden soll, be­steht der Zeichengeber aus einem kreis­förmigen Klaviere mit 28 Tasten, in dessen Mittelpunkte ein Zeiger rotirt, der gegen­über jenem Zeichen arretirt wird, wel­chem die vom telegraphirenden Beamten niedergedrückte Taste entspricht. Ein Uhr­werk dreht eine vertikale und eine hori­zontale, durch zwei gleiche Winkelräder verbundene Achse, von denen die vertikale den Zeiger und den in 28, 14 leitende