Heft 
3 (1870) Heft 3
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äü Stangen (Trägern) befestigt und durch Körper von diesen getrennt wird, welche die Elektricität möglichst wenig leiten (Isolatoren); und das der unterirdi­schen resp. der subaquatisehen Tele- graphen-Linien, bei denen der Leitungs­draht auf seiner ganzen Länge mit einem isolirenden und schützenden Ueberzuge versehen ist und resp. in die Erde gelegt oder in das Wasser versenkt wird.

Gegenwärtig sind die oberirdischen Telegraphen-Linien fast ausschliesslich im Gebrauch, während die unterirdischen nur in Ausnahmefällen, wie bei Stadtleitungen, in Tunnels, zur Passirung von Flüssen und Seestrecken angewandt werden.

(Fortsetzung folgt.)

Sundschau.

Inland.

(Der interne Telegraphentarif) der öster­reichisch-ungarischen Monarchie, welcher vom 1. d. Mts. an für Entfernungen bis zu 10 Mei­len auf 40 kr., und für alle grösseren Entfer­nungen auf 60 kr. per einfache Depesche fest­gesetzt wurde, wird zu Folge a. h. Entschliessung vom 2. März d. J. mit 1. Juli eine weitere Herabsetzung in der Weise erfahren, dass der Gebührensatz von 40 kr. auf Entfernungen bis zu 25 Meilen zur Anwendung kommen wird. Von dem letzteren Zeitpunkte an tritt an Stelle des gegenwärtigen Zonentarifsistems das im Art. 5 und 6 des Vereins-Telegraphenvertrages dto. Baden-Baden, den 25. October 1868 er­örterte Taxquadrat-Tarifsistem (vergl. Nr. 10 und 11 des Telegramm, Jahrgang 1868.)

(Die officielle Wiener Börsencurs- Cursdepesche,) welche von Wien täglich an alle Staats - Telegraphenstationen zur öffentlichen Affigirung befördert wird, wird vom l.Maid.J. an folgende Notirungen enthalten:

Einheitliche Staatsschuld in Noten,

» » » Silber,

1860er Staatsanlehenslose,

Bankaktien,

Creditaktien,

London,

Silber,

Napoleondors.

(Vermehrung der Telegraphen-Inspec- toren, Commissäre, Verwalter und Con­trollore.) Die fortschreitende Ausdehnung des Telegraphennetzes im Bereiche der k. k. Tele­graphen-Verwaltung hat eine angemessene Ver­mehrung des leitenden Personales der Anstalt nöthig gemacht, zu welchem Behufe neue Tele- graphen-Inspectorate in Graz und Beichenberg errichtet, ferner 2 Inspectors-, 2 Commissärs- und 2 Controllorsstellen für Graz undEeichenberg, 1 Verwaltersstelie für Eagusa, dann 2 Con­trollorsstellen für Triest und 1 gleiche Stelle für Zara neu besetzt werden sollen.

Verschiedenes.

(Schnelligkeit des elektrischen Stromes.) Professor Gould hat gefunden, dass die Schnelligkeit des elektrischen Stromes in den transatlantischen Kabeln 7000 bis 8000 Mei­len in der Sekunde beträgt, und hingegen nur insoferne etwas abweicht, als der Strom beide Kabel oder ein Kabel und die Erde durchlauft.

Bei Luftleitungen hat der elektrische Strom nahezu die doppelte Geschwindigkeit, und zwar nimmt die Letztere im Verhältnisse des Abstan­des der Telegraphendrähte von der Erde, und beziehungsweise mit der Höhe der Telegraphen- Säulen zu. In unterirdischen Drähten ist der Stromlauf nicht schneller als in unterseeischen Leitungen, während seine Geschwindigkeit bei Luftleitungen von mittelmässiger Höhe gegen 12,000, bei Luftleitungen von bedeutender Höhe aber gegen 16.000 bis 20.000 Meilen in der Sekunde beträgt.

(Schutz des Eisendrahtes vor Oxidation.) Macmillan und Macgregor in Dumbarton und Glasgow haben ein neues Mittel zum Schutze des Eisendrahtes gegen Oxidation vorgeschlagen, welches darin besteht, dass man das Eisen in Berührung mit geschmolzenem Schwefel bringt. Es bildet sich hierbei an der Oberfläche des Eisens eine dünne Schwefel- schichte, welche bald hart wird und das Metall vollkommen vor den Einflüssen der atmosphäri­schen Luft bewahrt.

Personal-Nachrichten.

Der bisher mit der Führung des Telegra- phen-Centralamtes in Wien betraute Telegra- phen-Commissär Ferdinand Premier ist gestorben.