Österreichisches Forschungsinstitut für Geschichte der Technik (1931-1999)
Österreichisches Forschungsinstitut für Geschichte der Technik (1931-1999)
Österreichisches Forschungsinstitut für Geschichte der Technik (1931-1999)
- Weitere Angaben"Im Wesentlichen sollte das Institut für Grundlagenarbeit durch Sammeln leisten: Quellennachweise zur Geschichte der Technik, eine technisch-historische Bibliografie, Belege für Erfindungen und "Großtaten der Technik" aus staatlichen und privaten Archiven, technische Objekte in österreichischen Museen, technische Kulturdenkmäler, Lebensbilder von "Pionieren der Technik und Industrie", Nachlässe von Technikern sowie "Gipfelleistungen" der zeitgenössischen Technik. Das Institut sollte im Technischen Museum angesiedelt sein, einen "Vorstand", einen wissenschaftlichen Assistenten und eine Sekretärin erhalten, die gesammelten Informationen in einer zentralen "Kartothek" speichern, eine Bücherei sowie eine Bild- und Plansammlung anlegen und schließlich ein Jahrbuch herausgeben. [...] Eine Enquete im März 1930 setzte ein Komitee ein und wählte zur Unterstützung der Sammeltätigkeit eine Gruppenstruktur mit Leitern, die an die Organisation der Fachkonsulenten bei der Museumsgründung erinnert. 3000 gedruckte Fragebögen mit der Bitte, "mitzuhelfen bei der Sicherung alles dessen, was zur Erforschung der Geschichte der Technik und Industrie in Österreich dienlich sein kann", gingen an Behörden, Hochschulen, Handels- und Arbeiterkammern, Unternehmen und Einzelpersonen. Dieser [von Wilhelm Exner initiierte] Netzwerkplan wurde nach seinem Tod 1931, nicht zuletzt infolge der Wirtschaftskrise, nicht weiter verfolgt. Schließlich nahm sich der Förderverein bzw. das Kuratorium des Museums der konkreten Umsetzung an. Im Juni 1930 genehmigte es einen "Arbeitsausschuss" [...] Den Vorsitz übernahm der Architekt und Professor an der Technischen Hochschule Karl Holey, mit seinem Einsatz für die Erhaltung technischer Kulturdenkmale neben Erhard mit der ehrenamtlichen Leitung des Forschungsinstituts, das im Jahr darauf seine Arbeit aufnahm." Das Österreichische Forschungsinstitut für Geschichte der Technik nahm am 1. Juli 1931 seine Tätigkeit auf. Das Forschungsinstitut war am Technischen Museum Wien angesiedelt und wurde von Ludwig Erhard geleitet. Therese Stampfl wurde seine Sekretärin und Adolf Bihl war bis 1936 als Historiker im Institut tätig. Das Institut sollte durch Sammeln Grundlagenforschung für die Technikgeschichte leisten. Verstärkt wurden Nachlässe übernommen, z. B. von Ferdinand Redtenbacher, Johann Radinger, Alois Riedler. Im Zentrum der Aufgaben standen die Erfassung und Sammlung von Biografien über Erfinder und Ingenieure, die Sammlung technikgeschichtlicher Literatur und Daten zu Erfindungen, technischer Denkmäler und Gedenktage. Aufgrund des gesammelten biographischen Materials entstanden an die 300 Personenmappen.
- Verwandtschaftliche Beziehungen
- Verbindungen
- Gründungsdatum1931
- Auflösungsdatum1999
- SitzWien
- Literatur100 Jahre Technisches Museum Wien, hg. von Helmut Lackner u.a., Wien 2009, S. 252-253 und ff.
Datenquelle: GND