Anthropozän
- DefinitionDas Anthropozän bezeichnet eine bislang (noch) nicht offiziell anerkannte Epoche in der geochronologischen Zeitskala, in der der Mensch zu einem der zentralen Einflussfaktoren auf biologische, geologische und atmosphärische Prozesse geworden ist. Geprägt wurde der Begriff im Jahr 2000 vom Atmosphärenchemiker Paul J. Crutzen und dem Biologen Eugene F. Stoermer, um auf das mögliche Ende des Holozäns hinzuweisen – jener seit fast zwölf Jahrtausenden andauernden Warmzeit mit relativ stabilen Umweltbedingungen, die die Entstehung und Entwicklung der menschlichen Zivilisation begünstigte. Obwohl die Kriterien für eine offizielle Anerkennung als geochronologische Epoche (noch) nicht erfüllt sind, findet der Begriff in Wissenschaft, Medien und Gesellschaft bereits breite Verwendung. Die Debatte über das Anthropozän reicht dabei über die Naturwissenschaften hinaus und umfasst auch ökologische, historische, soziale und ethische Fragestellungen. (Stand: 22.09.2025)
- QuellenPaul J. Crutzen/Eugene F. Stoermer, The „Anthropocene“, in: IGBP Global Change Newsletter (2000), 17–18.
Pascal Goeke, Anthropozän: Von einer Beobachtungskategorie zur kategorischen Weltbeobachtungsformel. From an observation category to a categorical world observation formula, in: Geographische Zeitschrift 110 (2022)(2), 89.
Nathanaël Wallenhorst, Eine kritische Theorie für das Anthropozän, Cham 2024, 73–74.
Subcommission on Quaternary Stratigraphy, Working Group on the ‘Anthropocene’ (11.9.2025)
archivierter Link (29.09.2025)
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