Bias
- DefinitionDer Begriff Bias bezeichnet eine systematische Verzerrung oder Voreingenommenheit, die Wahrnehmung, Urteilsbildung oder Datenerhebung beeinflusst. Ein Bias entsteht häufig unbewusst und kann sowohl bei Menschen als auch in technischen Systemen auftreten, etwa bei der Auswahl, Interpretation oder Verarbeitung von Daten. Es gibt verschiedene Arten von Bias, darunter kulturelle, kognitive oder Gender Bias. Im Kontext kolonialer und eurozentrischer Wissensproduktion lässt sich Bias als die strukturelle Verzerrung verstehen, durch die Wissen aus der Perspektive des Globalen Nordens als vermeintlich neutral und universell dargestellt wird. Dadurch werden andere Formen des Wissens marginalisiert oder unsichtbar gemacht. Bias verweist in diesem Zusammenhang nicht auf individuelle Vorurteile, sondern auf tief verankerte Machtverhältnisse in der Produktion und Weitergabe von Wissen.
- QuellenFrancis Adyanga Akena, Critical Analysis of the Production of Western Knowledge and its Implications for Indigenous Knowledge and Decolonization, in: Journal of Black Studies 43 (6) (2012), 599–619, 606.
Michael Oswald, Strategisches Framing. Eine Einführung, Wiesbaden 2019, 14 f.
Caroline M. Schöpf, Conversations on the Global South – The Coloniality of Global Knowledge Production: Theorizing the Mechanisms of Academic Dependency, in: Social Transformations Journal of the Global South 8 (2) (2020), 5–46, 6, 25 f.
Wikidata, bias (2.10.2025).
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