Dekolonisation
- DefinitionDekolonisation bezeichnet den vor allem im 20. Jahrhundert stattfindenden politischen und völkerrechtlichen Prozess, in dem Kolonien ihre formale Unabhängigkeit von europäischen Kolonialmächten erlangten. Dieser Prozess war weder einheitlich noch ist er bereits abgeschlossen: Er verlief je nach Region friedlich oder gewaltsam, war von weltpolitischen und ökonomischen Umbrüchen nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt und führte nicht automatisch zur Auflösung kolonialer Abhängigkeiten. Dekolonisation meint somit weniger einen vollständigen Bruch mit der Kolonialgeschichte, sondern deren Transformation unter neuen globalen Bedingungen.
- QuellenRaymond F. Betts, Decolonization. New York 2004, 1–4.
Andreas Eckert, Kolonialismus, Frankfurt am Main 2006, 86.
Harald Fischer-Tiné, Dekolonisation im 20. Jahrhundert, in: Bundeszentrale für politische Bildung, 20.5.2016 (6.10.2025);
archivierter Link :
Wolfgang Reinhard, Kleine Geschichte des Kolonialismus, Stuttgart 2008, 311.
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