Dekolonisierung (musealer Kontext)
- DefinitionDie Dekolonisierung westlicher Museen bedeutet, sich kritisch und dauerhaft mit kolonialem Erbe auseinanderzusetzen. Dazu gehören die Erforschung kolonialer Sammlungen, die Provenienzforschung zu Objekten aus kolonialen Erwerbskontexten und – in bestimmten Fällen – auch ihre Rückgabe in Form von Restitution. Ebenso wichtig ist die Neubewertung von Ausstellungs- und Vermittlungspraktiken sowie das Bewusstsein dafür, dass westliche Museen lange Zeit zur Festschreibung kolonialer Narrative und eurozentrischer Sichtweisen beigetragen haben. Ein zentraler Bestandteil ist die Zusammenarbeit mit Herkunftsgesellschaften im Sinne partizipativer und multiperspektivischer Ansätze, die transkulturelle Zugänge fördern.
- QuellenBundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (Hg.), Handlungsempfehlungen des Beratungsgremiums für einen Handlungsrahmen zu Beständen österreichischer Bundesmuseen aus kolonialen Kontexten, Wien 2023 (25.9.2025), 16 ff.
Daniela Bystron/Anne Fäser (Hg.), Das Museum dekolonisieren? Kolonialität und museale Praxis in Berlin, Edition Museum, Band 66, Bielefeld 2022, 21.
Deutscher Museumsbund e. V. (Hg.), Leitfaden zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, Berlin, 3. Fassung, Berlin 2021 (25.9.2025), 46 f.
Pia Schölnberger (Hg.), Das Museum im kolonialen Kontext. Annäherungen aus Österreich, Wien 2021, 35.
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