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Vielleicht werden Manchem auf den ersten lUick die Lehrmittel zu zahl-reich erscheinen, sie sind das jedoch bei näherer Prüfung nicht. Die Lehr-mittel unserer Volksschulen bedürfen einer Reform mit Rücksichtauf die berechtigten Forderungen des wirklichen Lebens. Dem Lehrer sollendurch diese Ausstellung nur fruchtbare Anregungen gegeben werden, inwelcher Richtung Lehrmittel neu beschafft, oder reformirt werden sollen. Hätteder leitende Schulmann mehr als ein Vierteljahr Zeit gehabt, dann stündenheute weit mehr Objecte im Hause (z. B. die Bereitung des Leders, des Pa-piers, die Gewinnung des Salzes u. s. w.). Manche dieser Lehrmittel musstenmit einem Aufwande von Zeit und Mühe unter Mitwirkung von Schulfreundeneigens ausgedacht und herbeigeschafft werden. Der Lehrer, der Schulfreundgreife nun diese Fingerzeige als Beispiele auf, führe sie aus und bilde sieweiter! Hier ist noch viel Neues zu schaffen. Wie vieles ist noch zu refor-miren! Vor allem sei hier der Zeichen-Unterricht in der Landschule genannt,der denn doch noch immer des Mannes der rettenden That bedarf. — DieLandgemeinden mögen nicht erschrecken! Nicht alles muss auf einmal gekauftwerden, die Gemeinde kauft die Lehrmittel allmälig nach Massgabe der Geld-kräfte. Die Lehrer aber wollen bedenken, dass sie ja nicht alles sclavisch zucopiren haben, endlich auch, dass, wer Schulfreunde sucht, Schulfreunde findet,welche gern schenken.
Ausser den hier nicht näher besprochenen Lehrmitteln, welche in dieLandschule gehören, z. B. dem metrischen Mass und Gewicht, geometrischenKörpern aus Holz, enthält dieses Zimmer 7 Pläne von Schulgärten und eine Fruchtdes Schulgartens, — den Plan eines verschönerten Dorfes, der zugleich auf denunteren Lehrstufen als geographisches Lehrmittel, auf den obersten als Zeichen-vorlage dient und klar macht, dass das Verschönern des Dorfes Geld trägt.
Das für Besucher aufliegende Buch ladet Jedermann ein, sein Urtheilüber das Ganze, oder dessen Theile rückhaltslos auszusprechen; ein kleinesStativ bittet zeitgemässe Gedanken, welche sich zur Darstellung in dieserSchule empfehlen, dem Executiv - Comite bekannt zu geben.
Verlassen wir das Schulhaus, dessen Theile alle geräumig und hochLicht und Luft, die Elemente alles Belebten, reichlich einströmen lassen, undwenden wir uns zu dem Sommer-Turnplatz! Dieser ist von dem Hofraumedurch seine Aufschüttung scharf abgegränzt und enthält nur das für die Land-schule Unentbehrliche: 2 Barren, 2 Schwebebäume und Vorrichtungen zumHoch- und Weitspringen. In unmittelbarer Verbindung mit demselben steht dieWinter-Turnhalle mit ihrem gastlichen und zierlichen Vorbaue, auf dessen Bänkendie Alten den Spielen der Jugend zuschauen. Die Halle 40Schuh lang,22 breit (d. i. 12 8 / 10 , 6 s */, 0 Meter), durch einen Ofen auf 8—9 Grade Reaumurheizbar, ist dadurch gewonnen, dass die anstossenden Räume für Wirthschafts-zwecke, nämlich Kuh- und Schweinstall, Holzlage, Futter- und Requisitenkammer,getragen von Rohbaupfeilern, gleichsam verlängert wurden, mit Hinweglassung