Einzelstück 
Anleitung zur Positiv- und Negativ-Retouche
Entstehung
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Die Retouche von Vergrösserungen.

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Bei der Ausführung von Spitzen, Stickereien, Schleiern, Blumen undsonstigen Schmuckgegenständen ist ganz analog, wie bei den Kleidern, vor-zugehen, nur mit dem Unterschiede, dass hier eine grössere Detail-Aus-führung sich als nothwendig heraussteilen wird. Das Aufsetzen von Licht-effecten mit weisser Deckfarbe auf den höchsten Lichtstellen dieser Gegen-stände ist nicht nur unschön, sondern verleiht mitunter dem Bilde ein hartesAussehen, soll daher möglichst vermieden werden; der Lichteffect kanndadurch erzielt werden, dass man sich während der Retouche jene Stellenaufspart; sollten aber dieselben auf der Yergrösserung etwa grau erscheinen,so können sie auf bekannte Art mit Ossa-sepia, Radirgummi, oder eventuellmittelst einer Federmesserspitze nach Wunsch aufgehellt werden.

Gr. Behandlung des Hintergrundes.

Um das Porträt plastisch hervortreten zu lassen, beobachten die Malervom Fache bei Abtönung ihrer Hintergründe folgende Methode, die eben-falls auch bei Vergrösserungen vorzüglich anzuwenden ist, und zwar: DieLichtseite wird mit dunkleren, dagegen die Schattenseite des Porträts mitlichteren Tönen und zwar so behandelt, dass die lichteste Stelle des Hinter-grundes ungefähr in der Höhe der Schattenseite des Kopfes zu liegenkomme, von da aus verzweigen sich die Töne, gegen die Ränder verlaufend,dunkler. Durch diese Art der Abtönung hebt sich das Porträt vom Hinter-gründe ab, und dieser tritt zurück, wodurch der Eingangs erwähnte Effekterzielt wird. Die Ausarbeitung des Hintergrundes kann entweder glatt,durch das successive übereinander Anlegen der entsprechenden Töne, odermittels der Strich- oder Korn-Manier nach Art der Stahlstiche oder Holz-schnitte erfolgen; letztere Methode ist zwar zeitraubend, verleiht aber demBilde ein vorteilhafteres Aussehen.

Um dem Porträt eine erhöhtere Brillanz zu verleihen, ist es von Vor-theil, nach Beendigung der Retouche sämmtliche tiefen Schattenpartien des-selben mit einer schwachen Gummilösung anzulegen.

H. Ausführung in Kreide.

Die Grundsätze, welche für die Behandlung des Bildes bei der Aus-führung in Tusche angedeutet wurden, gelten auch für die Ausführung inKreide, so dass jener, welcher die Technik des Kreidezeichnens kennt,keine Schwierigkeiten bei der Ausführung haben wird. Immerhin kommen