Verona den 16. 8ber 1848.Lieber Freund!Ich wollte Dir eben vorlängst die erfreuliche Kunde bringen, daß die weni¬gen Wochen Ruhe in Paris u. in Wien hingereicht hatten, die Suezer Canal-¬Angelegenheit in eine neue Phase zu bringen; daß Enfantin bei Cavaignac,ich bei Wessenberg eingeschritten waren u. daß dieser Gegenstand mit einerderjenigen gewesen wäre, welche bei den bevorstehenden [Friedensaushand¬lungen] in Erwägung gezogen hätte werden sollen- damit bei eintretenderVerständigung im Congresse unverweilt zur Ausführung geschritten- unddem Pariser- so wie dem Wiener- Proletariate ein Weg zur Ableitungangebohrt worden wäre. Allein keinen Tag, keine Stunde kann manmehr auf den vergangenen Tag rechnen! Wessenberg ist flüchtig- u. inWien- ich schäme mich es zu sagen- herrscht Anarchie! Die WienerAula- von einigen teutschen u. polnischen Propagandisten verblendet- hat diegroße, herrliche Monarchie, die biederste, gerechteste der [Direction]am Rande des Abgrundes gebracht u. der Bürgerkrieg hat bereitsmit den scheußlichsten Meuchelmorde der edelsten Menschen be-gonnen! Was wird daraus werden— wer wird in Wien zur Stunde,wo ich schreibe, die Oberhand haben!
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