György Klösz: Pavillon der "Additionellen Ausstellung" (Nr.929), auf der Wiener Weltausstellung, Albuminpapier auf Untersatzkarton, 1873. Links vor dem Gebäude ist der Personenwagen "Hannibal" der Pferdeeisenbahn abgebildet. Der Pavillon der „Additionellen Ausstellung“ beherbergte zwei Ausstellungen: Die Ausstellung „Beiträge zur Geschichte der Gewerbe“ von Wilhelm Exner war in der vorderen Halle untergebracht. Die Schau widmete sich einem technikhistorischen Rückblick über die Geschichte der Arbeit und der Erfindungen von 1750 bis 1873 aus österreichischer Perspektive. In der hinteren Halle untergebracht war eine Schau über die „Frauen-Arbeit“ (auch „Frauenpavillon“ genannt). Ziele dieser rund 300 Quadrameter umfassenden Ausstellung waren "die Bedeutung der Frauenarbeit auf pädagogischem, volkswirthschaftlichem, künstlerischem und literarischem Gebiete in das volle Licht zu stellen und dadurch eine Grundlage zu gewinnen für Reformbestrebungen auf dem Gebiete des weiblichen Unterrichtes" (Aglaja von Enderes, 1873). Später wurde allerdings, vor allem aus Platzgründen, das Programm etwas beschränkt und die künstlerischen und literarischen Produktionen wurden gestrichen. Die "Ausstellung über die Frauen-Arbeiten" entstand auf Anregung des Direktors des k.k. Oesterr-Museum für Kunst und Industrie, Rudolf von Eitelberger, und wurde von einer "Central-Commission für die Ausstellung von Frauen-Arbeiten" kuratiert. Federführend an Konzept und Umsetzung beteiligt waren zahlreiche Frauen, insbesondere aus dem Wiener Frauen-Erwerb-Verein.