zur Colonna di Pompeo, und zur Guglia deCleopatra— herrliche u. wohl erhaltenen Ue-berreste einer großartigen Vergangenheit.Hier ist Tag u Nacht fast gleich lang.Um 6 Uhr stehet die Sonne auf und gehetum 6 Uhr Abends unter. Ich schreibe beiofenen Fenstern, u bedaure, zu wenig leichteKleider mitgenommen zu haben. Dämmerunggiebt es hier keine, sondern es ist gleich Tagoder Nacht. Der Mond scheint beim durchsichti-gen Himmel viel heller als in Europa.Wo kein Wasser hinkommt, ist das Landganz kahl und sandig u macht einensehr traurigen Eindruk— und die Wohnungen derAraberstämme die hier die Hauptzahl derBevölkerung ausmachen sind wahre Höhlendes Schmuzes u des Elends. Die Weiber gehenganz maskirt auf die Gasse, u aermliche Hundegiebt es unzählige. Esel zum reiten giebt esunzählige- zu Fuß darf kein Herr ohne ausge-lacht zu werden, ausgehen. Fahren kann mannur im Frankenquartier u in der Umgebung, dieStraßen sind aber entsetzlich schlecht. Heuteerwarten wir die Visite des Gouverneurs, uder Vicekönig erwartet uns in Cairo, wo wirUebermorgen reisen werden. Die Eisenbahngehet bin zum Nil, u dort erwartet uns ein Dampfer.Und nun Gottessegen über Dich u über alle unsereLieben! Gott erhalte Euch gesund, und fröhlichnoch 50 Tage! u dann kehrt mit Gotteshilfegesund u vergnügt in Euere Armedein Louis.Mordelli, Ganz, u Giuseppe[unleserlich] Grüße! Küße alle Kinder, u grüße die Mutteru Theodors.
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