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Der Bund. Zentralblatt des Bundes österr. Frauenvereine
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Bundesbestrebungen.

Unsere Bundesabende.

In den Monaten Februar, März und April fanden an unserenBundesabenden Vorträge statt, die bezeichnend für die Bestrebungenund Ziele des Bundes auf den verschiedenen Gebieten sind. DieGewerbegesetzgebung in ihren Beziehungen zu den Frauen, wurdevon einem Mitgliede der Gewerbekommission, Margarete Gey ling,beleuchtet. Die Mittel und Wege, die wir ergreifen sollen, um diekünftige Generation zum Frieden zu erziehen, rückte HeleneRauchberg in helles Licht und Maria L. Klausberger zeigtein weitausblickender Rede von großen Gesichtspunkten aus einZukunftsbild der Schwierigkeiten und Hindernisse, die sich imRaume stoßen werden, wenn wir endlich den heißersehnten Friedenhaben werden.

Im Februar sprach Inspektorin Margarete Geyling überDieGewerbegesetze und die Frau. Die Vortragende gab einen kurzenUeberblick über die Entwicklung des Handwerkes und schilderte danndie Entstehung des Gewerberechtes in Oesterreich und die heutebestehende Gewerbegesetzgebung. Zahlreiche angeführte Stellen derGewerbeordnung ließen erkennen, daß dieses Gesetz den Frauengünstig ist und daß auch die Gewerbetreibende in Bezug auf ihreVertretung in den Fachorganisationen gegenüber dem DeutschenReich oder der Handelsfrau bei uns in Oesterreich Vorteile besitzt.

Pflicht der Frauen muß es sein, diese Rechte voll zur Geltuugzu bringen und durch ihre Teilnahme an den Organisationen dieKonkurrenz im Lohnkampfe den Männern gegenüber zu hemmen.Die Kriegszeit hat die Zunahme der Berufsarbeit der Frau enormbeschleunigt und sie im Handwerk und in der Industrie an dieStelle schwerster und verantwortungsvollster Männerarbeit gestellt.Die Teuerung in der Lebenshaltung drängt zu der Annahme, daßverheiratete und ledige Frauen auch weiterhin der Erwerbsarbeitnachgehen müssen. Der Zuwachs an ungelernter Arbeit muß durchdie Zulassung der Frauen zur vollen gewerblichen Ausbildung ein-geschränkt werden und im Interesse des Bestandes der Familieund der Zukunft des Volkes muß ihre gesundheitsschädigende Ver-wendung verhütet und ihr die Möglichkeit eingeräumt werden, ihrenPflichten als Hausfrau und Mutter nachzukommen. Wir glauben aufdie interessanten Ausführungen die viel wertvolles Material enthalten,nicht weiter eingehen zu sollen, weil die ZeitschriftDie Gewerb-liche Frauenschule in der April- und Mai-Nummer eine eingehendeWiedergabe bringt.

Der Märzvortrag von Frau Prof. Helene Rauchberg be-handelt die

Erziehung zum Frieden.

Die äußeren Sicherungen des Friedens haben sich als un-genügend erwiesen; sie müssen durch die inneren ergänztwerden, durch die Organisierung der Sittlichkeit in den Seelen.