Einzelstück 
Jahresbericht Wiener Frauenheim
Entstehung
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Dem Vereinsausschusse seit dem Jahre 1883 angehörig,konnte sich Dr. v. Billing als Gemeinde- und Stadtrat demWr. Frauenheim zu wiederholtenmalen mit Rat und Tat hilfreicherweisen. Von größter Bedeutung war die erfolgreiche Für-sprache Billings bei Exzellenz Dumba wegen Subven-tionierung des Vereines durch die I. österreichische Spar-kasse. Als Vizepräsident der Gesellschaft der Musikfreundewar es dem Verstorbenen des öfteren möglich, dem Vereinegelegentlich der Abhaltung von- Versammlungen und Sitzungenkostenlos entsprechende Beratungszimmer zur Verfügung zustellen. Wohl unschätzbare Verdienste hat sich Regierungsratvon Billing als Kasseverwalter des Vereines erworben,welche Funktion er durch 20 Jahre bekleidete und erst zu-rücklegte, als ihn ein böses, hartnäckiges Augenleiden befiel.Im Ausschüsse verblieb er jedoch auch dann noch und ver-folgte mit gewohntem, regen Interesse die Vorgänge im Vereine,nicht ermangelnd, in wichtigen Momenten dem Wr. Frauen-heim mit seinem bewährten Rate beizuspringen. Am 27. Jänner1908 wurde Regierungsrat v. Billing durch den Tod jähunserem Kreise entrissen. Unbegrenzt ist die Dankbarkeit,welche wir dem Verstorbenen schulden.

Die rastlose Tätigkeit des Ausschusses in den Jahren1884 bis 1887 war insoferne von großem Erfolge gekrönt, alsdie vertragsmäßig zu zahlenden Abschlags- und Zinsenratenauf den Kaufschilling und die Adaptierungskosten pünktlichgeleistet werden konnten und der Verein auf diese Weisewohl langsam aber stetig erstarkte.

Das Jahr 1888 muß wohl als eines der bedeutsamsten seitdem Bestände des Wiener Frauenheim bezeichnet werden.Ein langgehegter Wunsch des Ausschusses, dessen Gewährungzugleich eine höchst ehrende Würdigung der Tendenz unddes bisherigen Wirkens des Vereines insich schließt, warin Erfüllung gegangen, da Ihre k. u. k Hoheit die Durch-lauchtigste Frau Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie inhuldvollster Anerkennung des schönen Zweckes das Protek-torat über das Wiener Frauenheim zu übernehmen geruhten.

Zu Beginn des Jahres 1888 hatte sich Frau Johannavon Hebra, welche für den Verein seit seiner Grün-dung in der aufopferndsten Weise tätig war und den-selben leitete, bestimmt gefunden, aus Gesundheitsrück-sichten, zum größten Bedauern Aller, ihre Funktion zu-rückzulegen. Der Ausschuß wählte hierauf im Frühjahredie Vizepräsidentin Frau Marie Edle von Robert zurPräsidentin, welche Ehrenstelle genannte Dame bis zuihrem im Jahre 1909 erfolgten Tode bekleidet hatte Dieverhältnismäßig günstige finanzielle Situation des Vereines