Einzelstück 
Jahresbericht Wiener Frauenheim
Entstehung
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Im Jänner 1903 widerfuhr dem Vereine die große Ehreund Auszeichnung, Ihrer k. u. k. Hoheit der DurchlauchtigstenFrau Erzherzogin Marie Valerie als Höchsten Schutzfrauhuldigen zu dürfen. Bereits am 17. März geruhten Ihre kaiserl.Hoheit die Präsidentin des Vereines Frau Marie Edle vonRobert und vier Damen des Ausschusses in Audienz zuempfangen und den Dank des Vereines Allerhuldvollst ent-gegen zu nehmen.

Am 24. April 1903 zeichneten die Höchste Frau Pro-tektorin das Vereinshaus durch Höchstihren Besuch aus undverweilten länger als 1 Stunde im Heim. Huldvolle Worte derAnerkennung lohnten dem Ausschüsse reichlich die Unsummevon Mühe und Arbeit. Am 9. April 1904 sowie am 23. Mai1905 geruhten Ihre kaiserl. Hoheit Höchstihren Besuch imPensionshause zu wiederholen. Mit stolzer Befriedigungregistrieren wir den 28. April als Ehrentag, da mit Aller-höchster Entschließung gleichen Datums unserer unermüd-lichen, langjährigen Präsidentin Frau Marie Edlen v. Robertin Würdigung ihrer hervorragenden unvergänglichen Ver-dienste um den Verein der Elisabeth-Orden II. Kl. verliehenwurde. Am 4. Mai erschien die Präsidentin bei Sr. Majestätunserem Allergnädigsten Kaiser in Audienz, um den ehrfurchts-vollsten Dank für die ihr zuteil gewordene Allerhöchste Aus-zeichnung abzustatten.

Eine im Jahre 1903 erflossene prinzipielle Entscheidungdes k. k. Finanzministeriums, derzufolge dem Vereine dasGebührenäquivalent vom beweglichen Vermögen per 1680 Kzur Abschreibung bewilligt wurde, erbrachte wohl den Beweis,daß unser Verein auch von staatlichen Behörden als eminenthumanitäres Institut anerkannt wurde.

Da der Ausschuß im Hinblicke auf die Unzulänglichkeitund den baufälligen Zustand des alten Pensionshauses sowiebei der Unmöglichkeit ein zweites Stockwerk aufzusetzenimmer mehr zur Überzeugung gelangt war, daß an die Er-richtung eines neuen Gebäudes geschritten werden müsse,wurde bereits im Jahre 1904 mit den erforderlichen Vor-arbeiten begonnen. Vor allem erging mit Genehmigung derk. k. Statthalterei und der k. k. Polizei-Direktion an sämt-liche Gründer, Mitglieder und Gönner des Vereines ein Auf-ruf, welcher die dringende Bitte enthielt, durch Zuwendungvon freiwilligen Spenden die baldige Realisierung des Bau-projektes zu ermöglichen. Der Erfolg blieb nicht aus, undsind dem Baufond bis zum 31. Dezember 1907 zirka 13.000 Kzugeflossen. Da der Verein überdies in der Lage war, imJahre 1905 die ihm seit dem Jahre 1898 eigentümlichen, inSpeising Anton Langergasse gelegenen Gründe um einenBetrag von 50.000 K zu verkaufen, konnte mit den Vor-