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arbeiten für den Neubau begonnen werden. Bei den vielenschwierigen Verhandlungen wurde der Ausschuß durch seinfachkundiges Mitglied, Baumeister Franz X. Neumann jun.in der selbstlosesten und tatkräftigsten Weise unterstützt.Nach reiflicher Erwägung gelangte man zu dem Entschlüsse,den Neubau auf der eigenen Realität in Meidling in der Weisezu führen, daß der gegen die Schönbrunnerstraße gelegeneTeil derselben im Ausmaße von 1318 m 2 parzelliert und zumVerkaufe gestellt, die 2673 m 2 messende restliche Grundflächeaber nach Demolierung des alten Vereinshauses für denNeubau und die Gartenanlage verwendet werden solle.
Da starb Neu mann, auf einer Erholungsreise begriffen,am 13. August 1905. Auf Grund der bisherigen Vorarbeitennahm nun das Ausschußmitglied, Oberbaurat Karl Holzer,welchem wir zu größtem, unbegrenzten Danke verpflichtet sind,die Bauangelegenheit in die Hand; unter seiner Leitungwurden die Pläne für den Neubau ausgefertigt und der Bau,dessen Ausführung den tüchtigen Baumeistern Krepp,Mahler und Mich ler übertragen worden war, im Herbste1906 begonnen, im August 1907 vollendet.
Das Bauprogramm verlangte, daß das neue Haus fürmindestens 46 Pensionärinnen Unterkunft in der Art schaffe,daß jede Pensionärin ein separiertes Zimmer oder Kabinett er-halten solle. Außerdem wären ein gemeinsamer Speisesaal,ein Lesezimmer, eine Badeanlage, sowie die nötigen Ver-waltungs- und Wirtschaftsräume herzustellen.
Das neue Haus wurde an der Grenze gegen den benach-barten Dreherpark derart situiert, daß gegen diese Grenze einkleiner Wirtschaftshof verblieb, während vor der Hauptfrontdes mit seinem linken Flügel in der Frauenheimgasse liegendenGebäudes ein 1820 »> 2 großer Garten gegen die Bischofgassezu vorgelagert ist. Seitens der Baubehörde wurde die Ver-bauung auf 2 Stockwerke beschränkt. Die Hauptfront hateine Länge von 47 m, zeigt beiderseits 2 stark vorspringendemit Erkern gezierte und mit Mansardendächern gedeckteEckrisalite, sowie einen kleinen Mittelrisalit.
An den linksseitigen Eckrisalit ist eine Terrasse angebaut,welche, im Parterre als gedeckte Veranda ausgestattet, zugleichals Haupteingang dient. Aus ihr gelangt man in ein einfachesVestibüle und von diesem in die Halle, diese soll in allenStockwerken zum Aufenthalt der Pensionärinnen bei schlechtemWetter dienen. In die Halle ist auch das Stiegenhaus eingebaut.
Im Parterre gelangt man rechts von der Halle indas Lesezimmer und von diesem in den für 47 Personenberechneten Speisesaal, der einerseits wieder mit dererwähnten Veranda und anderseits mit der Küche und