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wurde, und wofür ausser verschiedenen Berichtigungen, der officiel organisirte Census von 1817 und 1818 als Basis angenommen wurde, 11,780,000 Seelen, unter diesen vielleicht 500,000 wilde Indianer und 1,400,000 Sclaven.
Die Indianer leben zum grossen Tlieil noch in den Urwäldern.
Die öffentliche Verwaltung fährt fort ihre Cathechi- sirung und Civilisation zu befördern, indem sie durch besondere Verordnungen diesen Gegenstand regulirt und die jährlich im Budget bewilligten Gelder für die Erhaltung der in verschiedenen Provinzen bestehenden Dorfschaften und die für die Errichtug anderer verwendet, wo ihnen, der nothige religiöse Unterricht ertheilt wird und man sie an Arbeit zn gewöhnen sucht, um sie nützlich für sich und die Gesellschaft zu machen.
Die Sclaven, gut genährt, leben meist in angemessenen Wohnungen und werden human behandelt. Sie besitzen selbst auf den meisten Plantagen, eigene Pflanzungen, über deren Producte sie frei verfügen.
Die Arbeit is heut zu Tage mässig und gewöhnlich nur den Tag über, wahrend die Nächte der Ruhe und theilweise religiösen Acten oder Vergnügungen gewidmet sind.
Diese Institution, welche Brasilien durch den Zwang besonderer Verhältnisse seit den ersten Jahren seiner Entdeckung' aufgebürdet worden ist, regt hinsichtlich ihren Beseitigung Fragen an, welche, wie bekannt ist, und neulich durch die der französischen Commission der Emancipation ertheilte Antwort klar darget-han, die Aufmerksamkeit der Regierung ernstlich beschäftigen.
Beifolgende Tabelle erhellt die Vertheilung der Bevölkerung auf die verschiedenen Provinzen Brasiliens in welchen man unter der Provinz Rio de Janeiro auch das Municipium der Hauptstadt begreift.