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Es ziemt dem Bruder nicht, einen gebieten» schen Ton gegen die Schwester anzunehmen; noch weniger aber dieser, ihre Bruder und Schwestern zu meistern. Sind Sie aber der leidende Theil, so su» chen Sie lieber die Harte der Schwester oder des Bruders durch Liebe und Gefälligkeit zu erweichen, als durch Klagen bei den Aettern Verdruß herbeizu» führen und das Uebel noch ärger zu machen.

Helfen Sie Ihren Geschwistern, wo Sie ih» nen helfen können; suchen Sie ihnen kleine freudige Ueberraschungen zu bereiten, ihnen Vergnügen zu ma» chen, Verdruß von ihnen abzuwenden; beweisen Sie sich durchaus als ihre besten und treuesten Freunde, und suchen Sie so das Herz derselben mit Liebe zu erwärmen.

Theilen Sie mit Ihnen, was Sie Gutes ha» ben, bringen Sie ihnen willig kleine Opfer, lassen Sie nie feindselige Gesinnungen gegen sie blicken; seyn Sie die Vertraute der Großen, die mütterliche Freundin und die Lehrerin der Kleinen; lesen Sie, arbeiten Sie mit diesen; seyn Sie ihnen ein Bei­spiel der Geduld und Sanftmut!).