Meiden Sie, wenn Ihnen Ihr einstiges ehe', liches Wohl am Herzen liegt, schon in dem väterli­chen Hause harte und ungefällige Sitten, fahren'Me niemand mit herben Worten an, erlauben Sie sich nicht einmal Bitterkeit und Grämlichkeit in Ihren Mienen; suchen Sie vielmehr durch einen weichen liebreichen Ton die Herzen zu gewinnen, und denselben auch an» dern mitzutheilen. Wie Sie sprechen, so wird Ih­nen geantwortet werden.

Suchen Sie nach Möglichkeit Ihre Reizbar­keit, Ihre Empfindlichkeit zu bekämpfen, daß sie nicht in mürrisches Wesen, oder wohl gar in Leidenschaft­lichkeit ausarte. Nichts ist häßlicher als ein zorni­ges Weib. Wenn man sieht, wie ihre Brust in Aufruhr gerath, ihre Augen sich entzünden, ihre Stimme einen rauhen Ton annimmt und ihre Zunge losbricht, so entfernt man sich aus ihrem Kreise, wie aus einer Gewitteratmosphäre, in der man nicht leben kann und nicht leben mag. Ein drohendes, toben­des, gewaltiges Weib erfüllt Alle, die sie sehen, mit Abscheu; sie ist das häßlichste Bild in der Natur.

Erhalten Sie, Theure, Ihrem Herzen seine schöne Ruhe; vermeiden Sie, schon als Mädchen, jeden Streit/ jeden Zank, entsagen Sie dem Geiste deö