rzr

Schönheit fehlt der Brillant der Innigkeit, der Frömmigkeit, der Andacht. Ganz empörend ist aber ein weiblicher Freigeist. Verwechseln Sie jedoch nicht mit der frommen Beterin die scheinheilige Betschwe­ster, bei welcher die Andacht nur Schminke ist.

Lieben Sie besonders die christliche Religion, denn sie ist die humanste unter allen, und auf die schönsten menschlichen Gefühle gebaut: sie fordert Vertrauen und Liebe zu Gott; sie lehrt geduldig harren, sich verlaugnen, sich unterwerfen, und gründet alle Liese Forderungen auf die göttliche Vorsehung. Sie wirkt auf den ganzen Menschen.

Also'nicht nur die natürliche, sondern besonders die Christusreligion sey Ihnen Leitstern und Stütze. Sie gehe bei Ihnen ganz in das Leben, in jedes Geschäft Ihres Berufs, in jedes Vergnügen, in jede Unterhaltung über; sie äußere sich im Reden und Schweigen, im Nachgeben und Widersetzen. Nicht blos an dem, was Sie thun, sondern auch in der Art, wie Sie es thun, sehe man, zu welcher Reli­gion Sie sich bekennen.