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auf das Weib, wirkt das Weib bildend und veredelnd auf den Mann; es mildert die derben, harten, star­ren, männlichen Charaktere und macht sie mensch­licher. Ein Geschlecht ist Bedürfniß für das andere; eines fühlt sich zum andern hingezogen. Das reinste unschuldigste Mädchen empfindet diesen Zug; schä­men Sie sich also nicht, auf gleiche Art zu empfin­den. Selbst der Umgang mit Personen Ihres Ge­schlechts erlangt neues Leben, neues Interesse durch den Umgang mit Männern. Es kommen dabei so viel neue Fälle vor, über die man sich berathen und die Stimme der Freundinnen hören muß.,

Lassen Sie sich aber als Mädchen nicht m zu viele Bekanntschaften mit unverheirateten Männern «in. Suchen Sie sich nicht mit Anbetern zu um« geben und seyn Sie auf der Hut gegen Ihre Eitel* keil, Ihren Stolz, der sich durch die Menge Ihrer Verehrer geschmeichelt fühlen könnte. Je zahlreicher die Liebhaber, desto seltener sind die Freier; ein Mäd­chen, die Allen gefallen will, verdirbt es gewöhnlich mit Allen; und was durch so viele Hände gegangen ist, findet am Ende der Schlechteste nicht mehr gut genug für sich.