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stoßender Verachtung. Ihr ganzes Herz muß sich empören, wenn das Laster sich in Ihre Nähe wagt. Bewilligen Sie solchen Menschen nie einen Tanz, erlauben Sie nicht, daß einer Ihre Hand berühre. Nur mit dem Edlen soll sich das Edle vereinen. Warum wollten Sie Anstand finden, sich gegen sol­che Männer ganz eben so zu benehmen, wie gegen jedes Weib, das sich dem Laster preis gibt? Unwill- kührlich werden selbst die Sittenlosen Hochachtung gegen Sie fühlen, wenn sie die Kälte gewahr wer­den, mit der ihnen ihrer Ausschweifungen wegen be­gegnet wird.

Es werden Ihnen auch Stutzer vorkommen, die sich der Gunst aller Weiber und Mädchen rüh­men, und in der Gesellschaft eine ausgezeichnete Rolle spielen, vor welcher andere Männer zurück treten. Gemeiniglich werden solche Moderittec von den Frauen­zimmern/ denen ihre Eitelkeit bisweilen schlimme Streiche spielt, zuvorkommend aufgenommen, und dieß macht sie» übermüthig, absprechend, unleidlich. Ahmen Sie hier dem Beispiel Anderer nicht nach. Seyn Sie stolz, nicht entgegenkommend gegen einen solcher Verächter und Verläumder Ihres Geschlechts. Behaupten Sie Ihre Würde; ziehen Sie ihm den bescheidenen gesitteten Mann vor, lachen, scherzen