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lichkeit ist Ihre Starke, Ihre Liebe, Ihre Weis» heit. Machen Sie den Gatten glücklich: wer sich glücklich fühlt, der sucht glücklich zu machen.

Die Männer haben aber eben so, wie die Wer» ber, ihre guten und bösen Stunden, ihre kalten und warmen Perioden. Lernen Sie die Ungleichheiten Ihres Gatten ertragen. Verlangen Sie nicht, daß er warm und zärtlich seyn soll, wenn er eben keine Warme und Zärtlichkeit im Herzen hat. Warten Sie: Nach der Ebbe wird die Fluch folgen. Suchen Sie nicht die Ursache seiner scheinbaren Kälte in zweideutigen Gesinnungen; erlauben Sie sich keine Vorwürfe, keine Bitterkeiten: sie würden das Uebel nur ärger machen, denn Liebe läßt sich nicht ertrotzen.

Vielleicht liegt die Schuld seiner Kalte an unangenehmen Geschäften, die das Gemüth oft Wo­chen lang verdüstern; vielleicht wohl gar an Ihnen selbst. Sie können keine immerwährende Liebe von Ihrem Gatten fordern, wenn Sie die Eigenschaften, wodurch Sie sie entstammt haben, nicht forlbesitzen. Ihn blendet jetzt keine Leidenschaft mehr; Sie müs­sen daher um so liebenswürdiger seyn, wenn Sie ihn fest halten wollen; Sie dürfen die Sorge, ihm zu