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Pnsonen unter Ihrem Stande begegnen Sie stets mit Höflichkeit. Es gibt aber eine gewisse Art von gnädiger Höflichkeit, die beugender ist als Stolz; hüten Sie sich vor dieser.

Machen Sie sich mit gemeinen Personen nicht gemein; machen Sie sie noch weniger zu ihren Ver» trauten, denn Personen ohne Erziehung und Grund­sätze könnten leicht einen Übeln Gebrauch von Ihrem Zutrauen machen und einst Ihre Geheimnisse als Waffen gegen Sie anwenden.

Ich kenne Frauenzimmer, die sich zu Personen von niedriger Erziehung, mäßigem Verstand und zweideutigen Sitten herab lassen, blos um in ihrem Kreise die ersten zu seyn. Eine so kleine Ehre ist aber einer so großen Herabwürdigung nicht werth.

Wahlen Sie Ihre Gesellschaft weder aus zu hohen noch zu niedern Standen. Bei der Wahl der ersteren würden Sie.leicht zu einem Aufwende verleitet werden, der Ihre Kräfte übersteigen könnte, und überdieß sich vielleicht manche Laune, selbst man­che Demüthigung müssen gefallen lassen, die ein edles

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