machte. Bald fand man, daß einige Percente Wachs denselben Dienst leisteten und daß derselbe Zweck an: allerbesten erfüllt werde, wenn die Stearinmasse so lange gerührt wird, bis dieselbe zu einem kristallinischem Breie abkühle.

Im Jahre 1834 wurden auf der Pariser Industrie- Ausstellung zum ersten Male Kerzen ausgestellt und prümiirt.

Es waren die Milch-Kerzen!

Nachdem nun A. de Milly gesehen hatte, daß sein Verfahren der Stearinfabrikation von Erfolg gekrönt sei, ent­schloß er sich seine Patente, worunter auch ein solches zur Erzeugung von Elainseife sich befand, auch im Auslande zu verwerthen und gründete dann, auf diese gestützt, neue Fabriken. In Oesterreich-Ungarn erhielt A. de Milly am 7. Juli 1837 ein Privilegium zur Erzeugung von Kerzen, sowie am 19. De­cember 1839 ein Privilegium zur Erzeugung von Elainseife.

Gemeinsam mit seinem Bruder G. de Milly gründete er nach Ueberwindung mancher Schwierigkeiten, laut Decret vom 16. December 1839 die k. k. ausseht, priv. Milly- Kerzen-Fabriks-Gesellschaft G. de Milly mit dem Sitze in Wien, Wieden Nr. 83, später Wohllebengasse Nr. 10. Die durch diese Fabrik zuerst erzeugten Kerzen führten den Namen Belvedcre-Kerzen", da dieselben in der Nähe des Belvederes erzeugt wurden, später bürgerte sich jedoch der NameMilly- Kerzen" allgemein ein. Am 28. Mai 1852 erfolgte wegen Vergrößerung des Geschäftes eine neue Aktienemission und in: Jahre 1854 wurde an den Bau einer neuen Fabrik in der Umgebung Wien's geschritten. Die so entstandene Fabrik in Liesing hielt sich jedoch nicht lange in den: Besitze der Ge­sellschaft und wurde, als Letztere liquidirte, im Jahre 1858 von Herrn F. A. Sarg aus Frankfurt a. M. im Wege der öffentlicher: Versteigerung erworben.

Ihm zur Seite stand sein Sohn Carl Sarg und vereint mit diesem gelang es, die Fabrik, mit fachmännischem Geschicke und bewunderungswürdiger Ausdauer von Stufe zu Stufe zu einem Musteretablissement ersten Ranges zu erheben. Hiebei konnte Herr Carl Sarg die Kenntnisse und Erfahrungen ver­werthen, welche er während seiner Studien beim Altmeister Jnstus von Liebig erwarb.

An dieser Stelle wird es wohl am Platze sein mit kurzen Worten die damalige Fabrikationsmethode zu schildern.